pfeillinks.png

 English 

Reisebericht Indonesien


im März/April 2019


Unsere diesjährige Tauchreise nach Indonesien (gebucht bei WiroDive) begann mit dem schon obligatorischen Flug ab Frankfurt bis Manado (Nord-Sulawesi). Da die Singapore Airlines die Preise für die Premium Economy unverschämt erhöht hatte, zwängten wir uns mal wieder in die Holzklasse, die erlaubten 60 kg Gepäck plus Handgepäck hatten wir nur geringfügig überschritten. Der Flug war relativ unspektakulär, von dem Geschrei der mitreisenden Kleinkinder mal abgesehen, man hat irgendwie das Gefühl, es werden immer mehr.... Zum Glück gibt es Kopfhörer und ein relativ interessantes Unterhaltungsprogramm, Filme wie "Bohemian Rapsody" halfen bei der Ablenkung mit und irgendwann waren die 12 Stunden bis Singapur vorbei, auch der Weiterflug mit Silk Air verlief ohne Besonderheiten.

Und dann waren wir wieder da, in Manado wartete schon das Taxi zum Hotel, wir hatten wieder das Kungkungan Beach Resort gebucht und sahen erneut viele bekannte Gesichter. Das Hotel war kaum gebucht (gut für uns) und so waren wir auf dem Tauchboot mit maximal 4 Tauchern unterwegs zu den bekannten Tauchplätzen in der Lembeh Strait. Es gab jedoch außergewöhnlich viel Wind und unter Wasser sogar eigenartige Strömungen, die Ausfahrten waren daher auf die nähere Umgebung des Hotels beschränkt.


001.jpg
   
002.jpg
   
003.jpg


Unser Guide war dieses Mal Jeff, er fand mit uns die bekannten Critter - Nacktschnecken, Shrimps, Seepferdchen, Anglerfische, Geisterpfeifenfische und und und. Für uns ist die Artenvielfalt in der Lembeh Strait immer wieder unglaublich spannend. Vielen Dank an Jeff und das übrige Team vom Kungkungan Bay Resort!

Am 6. Tag wurden wir dann vormittags von einem Zodiac der MSV Amira abgeholt, das Schiff ankerte schon 2 Tage lang vor Bitung. Kurze Zeit später kamen dann die restlichen Gäste aus Manado, das Schiff war beinahe ausgebucht, die Gäste kamen ausschließlich aus Deutschland und der Schweiz. Wir hatten diesmal Kabine 14 im Unterdeck, recht großzügig geschnitten mit genügend Stauraum, an die Geräusche mussten wir uns erst gewöhnen, das war 2016 im Oberdeck nicht so störend. Dafür waren die Wege zum Tauchdeck und dem Kameraraum nicht so weit....


004.jpg
  
005.jpg
  
006.jpg
  
007.jpg


Noch am selben Nachmittag gab es den ersten Tauchgang, es ging wieder einmal zu "Bianca", wo unter anderem die ziemlich faulen Mandarinfische auf uns warteten. Aufgrund des starken Windes wurde die Abreise Richtung Norden verschoben und wir machten auch am Tag 2 noch 4 weitere Tauchgänge in der Lembeh Strait. Leider war die Wetterprognose für die nächsten Tage weiterhin sehr ungünstig, die eigentlich avisierten Ziele Bangka Island & Sangihe Archipel (aktiver Unterwasservulkan) mussten gestrichen werden und wir machten uns direkt auf den Weg nach Süden.

Die Togian Inseln liegen zwischen Nord- und Zentralsulawesi, die insgesamt 56 Inseln sind 2004 zum Nationalpark erklärt worden. Seitdem regeneriert sich die Natur wieder, die vorher stark unter Dynamit-Fischerei zu leiden hatte. Die auf den Inseln in großer Anzahl in Pfahldörfern lebenden Bajos (Seezigeuner) waren jahrelang berüchtigt für ihren rücksichtslosen Einsatz von teilweise selbst hergestelltem Sprengstoff. Leider haben auch wir unter Wasser mindestens 4 schwere Detonationen miterlebt, das Problem ist scheinbar noch nicht gelöst, obwohl Verstöße nun von der Regierung streng geahndet werden.

Außerdem leidet auch diese Gegend teilweise stark unter der Korallenbleiche, spätestens seit dem letzten El Nino-Ereignis 2016/2017. Besonders die flacheren Tauchplätze im Bereich bis 20 m sind schwer gezeichnet. Zudem breitet sich an manchen Riffen die Dornenkrone sehr stark aus. Der Klimawechsel ist also auch an diesem Teil des Indopazifiks angekommen.

Es gab aber durchaus Riffe, insbesondere Steilwände mit sehr viel Leben, beispielsweise die Tauchplätze "Apollo" und "Fishomania", die zur Insel Una Una gehören. Hier gab es Fischsuppe vom Feinsten, aber auch hier auffallend wenig Großfisch, nur vereinzelt Riffhaie, nur 2 x eine einzelne Schildkröte, wenig Thuna, dafür einen wirklich riesigen Barrakuda-Schwarm, wie wir ihn letztmals vor beinahe 20 Jahren vor Sipadan gesehen hatten.
Überhaupt ist vor dieser Insel die Biomasse und Artenvielfalt viel größer als sonst auf den Togian Inseln. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der Vulkanausbruch im Jahr 1983. In den Jahren danach blieb die Insel menschenleer und erst in den letzten Jahren hat die langsame Wiederbesiedlung eingesetzt. Auch die Fischer haben jahrelang den Vulkan gemieden, so dass sich der Fischbestand ungehindert entwickeln konnte.


008.jpg
   
009.jpg
   
010.jpg

011.jpg
   
012.jpg
   
013.jpg

014.jpg
   
015.jpg
   
016.jpg



Im Norden vor Gorontalo, aber auch im Westen der Tomini Bucht bei Parigi findet man in Tiefen ab etwa 30 m die Salvador Dali Schwämme mit ihren typischen Zeichnungen.


017.jpg
  
018.jpg
  
019.jpg
  
020.jpg


Zum Programm gehörten auch kleinere Besichtigungen von Aussichtspunkten auf den Inseln, Schnorcheln in einem Quallensee und Besuche der Pfahldörfer der Bajos. Wir wurden überall dort herzlich (und neugierig) empfangen, es war eine schöne Abwechslung zum Tauchprogramm.


021.jpg
   
022.jpg
   
023.jpg


Wie immer war die Tour dann doch viel zu schnell vorbei, am letzten Tag wurden wir um 4.30 Uhr geweckt (!), auf die Zodiacs gepackt und zum Flughafen nach Gorontalo gefahren, wo dann unsere sehr laaaange Rückreise begann mit zeitaufwendigen Unterbrechungen in Manado und Singapur. Reisen in Südostasien ist wirklich immer wieder ein Erlebnis!

Last but not least ein ganz dickes Dankeschön an die Crew der Amira, es war uns ein Vergnügen, wieder bei Euch an Bord gewesen zu sein! Terima-Kasih!


024.jpg
   
025.jpg
   
026.jpg