Unsere diesjährige Tauchreise nach Indonesien (gebucht bei WiroDive) begann mit dem schon obligatorischen Flug ab Frankfurt bis
Manado (Nord-Sulawesi). Da die Singapore Airlines die Preise für die Premium Economy unverschämt erhöht hatte, zwängten wir uns
mal wieder in die Holzklasse, die erlaubten 60 kg Gepäck plus Handgepäck hatten wir nur geringfügig überschritten. Der Flug war
relativ unspektakulär, von dem Geschrei der mitreisenden Kleinkinder mal abgesehen, man hat irgendwie das Gefühl, es werden immer
mehr.... Zum Glück gibt es Kopfhörer und ein relativ interessantes Unterhaltungsprogramm, Filme wie "Bohemian Rapsody" halfen bei
der Ablenkung mit und irgendwann waren die 12 Stunden bis Singapur vorbei, auch der Weiterflug mit Silk Air verlief ohne Besonderheiten.
Und dann waren wir wieder da, in Manado wartete schon das Taxi zum Hotel, wir hatten wieder das Kungkungan Beach Resort gebucht
und sahen erneut viele bekannte Gesichter. Das Hotel war kaum gebucht (gut für uns) und so waren wir auf dem Tauchboot mit
maximal 4 Tauchern unterwegs zu den bekannten Tauchplätzen in der Lembeh Strait. Es gab jedoch außergewöhnlich viel Wind und
unter Wasser sogar eigenartige Strömungen, die Ausfahrten waren daher auf die nähere Umgebung des Hotels beschränkt.
Unser Guide war dieses Mal Jeff, er fand mit uns die bekannten Critter - Nacktschnecken, Shrimps, Seepferdchen, Anglerfische,
Geisterpfeifenfische und und und. Für uns ist die Artenvielfalt in der Lembeh Strait immer wieder unglaublich spannend. Vielen
Dank an Jeff und das übrige Team vom Kungkungan Bay Resort!
Am 6. Tag wurden wir dann vormittags von einem Zodiac der MSV Amira abgeholt, das Schiff ankerte schon 2 Tage lang vor Bitung.
Kurze Zeit später kamen dann die restlichen Gäste aus Manado, das Schiff war beinahe ausgebucht, die Gäste kamen ausschließlich
aus Deutschland und der Schweiz. Wir hatten diesmal Kabine 14 im Unterdeck, recht großzügig geschnitten mit genügend Stauraum,
an die Geräusche mussten wir uns erst gewöhnen, das war 2016 im Oberdeck nicht so störend. Dafür waren die Wege zum Tauchdeck
und dem Kameraraum nicht so weit....
Noch am selben Nachmittag gab es den ersten Tauchgang, es ging wieder einmal zu "Bianca", wo unter anderem die ziemlich faulen
Mandarinfische auf uns warteten. Aufgrund des starken Windes wurde die Abreise Richtung Norden verschoben und wir machten auch
am Tag 2 noch 4 weitere Tauchgänge in der Lembeh Strait. Leider war die Wetterprognose für die nächsten Tage weiterhin sehr
ungünstig, die eigentlich avisierten Ziele Bangka Island & Sangihe Archipel (aktiver Unterwasservulkan) mussten gestrichen
werden und wir machten uns direkt auf den Weg nach Süden.
Die Togian Inseln liegen zwischen Nord- und Zentralsulawesi, die insgesamt 56 Inseln sind 2004 zum Nationalpark erklärt worden.
Seitdem regeneriert sich die Natur wieder, die vorher stark unter Dynamit-Fischerei zu leiden hatte. Die auf den Inseln in
großer Anzahl in Pfahldörfern lebenden Bajos (Seezigeuner) waren jahrelang berüchtigt für ihren rücksichtslosen Einsatz von
teilweise selbst hergestelltem Sprengstoff. Leider haben auch wir unter Wasser mindestens 4 schwere Detonationen miterlebt,
das Problem ist scheinbar noch nicht gelöst, obwohl Verstöße nun von der Regierung streng geahndet werden.
Außerdem leidet auch diese Gegend teilweise stark unter der Korallenbleiche, spätestens seit dem letzten El Nino-Ereignis 2016/2017.
Besonders die flacheren Tauchplätze im Bereich bis 20 m sind schwer gezeichnet. Zudem breitet sich an manchen Riffen die
Dornenkrone sehr stark aus. Der Klimawechsel ist also auch an diesem Teil des Indopazifiks angekommen.
Es gab aber durchaus Riffe, insbesondere Steilwände mit sehr viel Leben, beispielsweise die Tauchplätze "Apollo" und "Fishomania",
die zur Insel Una Una gehören. Hier gab es Fischsuppe vom Feinsten, aber auch hier auffallend wenig Großfisch, nur vereinzelt
Riffhaie, nur 2 x eine einzelne Schildkröte, wenig Thuna, dafür einen wirklich riesigen Barrakuda-Schwarm, wie wir ihn letztmals
vor beinahe 20 Jahren vor Sipadan gesehen hatten.
Überhaupt ist vor dieser Insel die Biomasse und Artenvielfalt viel größer als sonst auf den Togian Inseln. Dazu beigetragen hat
sicherlich auch der Vulkanausbruch im Jahr 1983. In den Jahren danach blieb die Insel menschenleer und erst in den letzten Jahren
hat die langsame Wiederbesiedlung eingesetzt. Auch die Fischer haben jahrelang den Vulkan gemieden, so dass sich der Fischbestand
ungehindert entwickeln konnte.
Im Norden vor Gorontalo, aber auch im Westen der Tomini Bucht bei Parigi findet man in Tiefen ab etwa 30 m die Salvador Dali
Schwämme mit ihren typischen Zeichnungen.
Zum Programm gehörten auch kleinere Besichtigungen von Aussichtspunkten auf den Inseln, Schnorcheln in einem Quallensee und
Besuche der Pfahldörfer der Bajos. Wir wurden überall dort herzlich (und neugierig) empfangen, es war eine schöne Abwechslung zum Tauchprogramm.
Wie immer war die Tour dann doch viel zu schnell vorbei, am letzten Tag wurden wir um 4.30 Uhr geweckt (!), auf die Zodiacs
gepackt und zum Flughafen nach Gorontalo gefahren, wo dann unsere sehr laaaange Rückreise begann mit zeitaufwendigen Unterbrechungen
in Manado und Singapur. Reisen in Südostasien ist wirklich immer wieder ein Erlebnis!
Last but not least ein ganz dickes Dankeschön an die Crew der Amira, es war uns ein Vergnügen, wieder bei Euch an Bord
gewesen zu sein! Terima-Kasih!