Wir starteten in das neue Jahr mit einem Flug mit Cathay Pacific über Hongkong nach Manila. Überraschenderweise waren beinahe alle Plätze ausgebucht, jedoch mussten wir feststellen, dass wir scheinbar in einem fliegenden Kühlschrank unterwegs waren, nur selten hatten wir derart gefroren wie in diesem Flugzeug (Dreamliner).
Nach der Landung in Manila waren die Einreiseformalitäten relativ schnell abgewickelt, auch das Gepäck wartete bereits auf uns, so wie unser Fahrer, der uns in etwa 2 Stunden zum Crystal Blue Resort nach Anilao brachte. Hier wurden uns von Mike Bartick und seinem Team das Hotel und die sehr gut organisierte Tauchbasis gezeigt, unser Guide für die nächsten 2 Wochen sollte Edgar sein. Wir starteten am nächsten Tag mit einem ersten Tauchgang im Hausriff des CBR, Wassertemperatur war 26 Grad, gerade gut für unsere 5mm-Anzüge.
Das CBR liegt an einem Steilhang, wie wohl alle Hotels in Anilao, man steigt einige Treppenstufen, um vom Hotelzimmer zum Restaurant, der Tauchbasis, dem Kameraraum und anderen Örtlichkeiten zu gelangen. Es gibt insgesamt 6 Tauchboote für jeweils 4 Taucher plus Guide.
Momentan erlebt die Tauchregion südlich von Manila einen Aufschwung auf Grund der Artenvielfalt im Makrobereich. Dieser ist für viele Unterwasser-Fotografen interessant, insbesondere für die Critter- und Muckdiving-Freunde.
Von mehreren Tauchbasen wird zunehmend das sogenannte Blackwater Diving angeboten, eine besondere Form des Nachttauchens, auch für uns ein Grund, nach Anilao zu kommen.
Die ersten Tage verbrachten wir mit einigen Tauchgängen zusammen mit unserem Guide Edgar, wir suchten und fanden Pygmäenseepferdchen, Fangschreckenkrebse, Nacktschnecken, Garnelen, verschiedenste Anemonenfische. Auch zwei ansässige Rhinopias (Fransen-Drachenköpfe) wurden von uns besucht und ausgiebig fotografiert.
Hauptgrund für unsere Urlaub in Anilao war die Teilnahme an einem Black Water Workshop mit Tobias Friedrich (www.below-surface.com) und Mike Bartick (www.DiveCBR.com) .
Beim Blackwater Diving -Tauchen über der Tiefsee - bietet sich dem Taucher ein ganz anderes Universum. Jede Nacht findet die größte Massenwanderung auf der Erde in vertikaler Richtung statt, von der Tiefsee zur Wasseroberfläche und wieder zurück. Ein langer Tauchanzug sollte Pflicht sein, da er vor giftigen oder nesselnden Quallen und Salpen schützt. Beim Tauchen selber sieht man sehr viele juvenile Fische, die ihren erwachsenen Verwandten nicht immer ähnlich sehen. In vermeintlich leeren Salpenhüllen kann man winzige Larven, Krebse und auch mal einen Nautilus entdecken.
Die vielen Kreaturen tanzen vor den Tauchern und Tauchlampen, es ist eine wirkliche spannende Erfahrung und die Artenvielfalt erscheint grenzenlos. Die Objekte der Begierde heißen: Wunderpus, Long Armed Octopus, Blanket Octopus, Paper Nautilus und Ribbon Fish (auch hier gibt es eine Top Four). Das tiefschwarze Wasser hebt dabei die Details und Farben noch stärker hervor als bei herkömmlichen Nachttauchgängen.
Zur Orientierung wird ein beleuchteter Schwimmkörper ins Wasser gelassen und daran ein Seil mit Bleigewicht, an dem wiederum alle 5 Meter Lampen befestigt sind.
4 Tauchgänge am Tag (2 x tagsüber und 2 x Nachts) empfanden wir nach einer Woche dann als etwas anstrengend, aber insbesondere auch wegen der Bildbesprechungen und dem Austausch mit anderen Fotografen konnten wir wieder viele neue Ideen mit nach Hause nehmen.
Auch für andere Aufnahmetechniken und Belichtungen war genügend Zeit, Snoot, Taschenlampe und Magic Tube begleiteten uns auf allen Tauchgängen. Fotos mit diesen "Spielzeugen" sind sicherlich oft auch Geschmackssache, aber es macht einfach Spass, mal etwas Neues auszuprobieren.
Kurz vor Rolands Geburtstag gab es dann eine nicht so schöne Überraschung, der Vulkan "Taal", etwa 30 km von unserem Hotel entfernt, spuckte Lava und eine Aschewolke, die bis in 12 km Höhe reichte, diese bewegte sich dann in südlicher Richtung auf uns zu. Der Flugverkehr wurde für 1 bis 2 Tage eingestellt und insgesamt etwa 70.000 Menschen evakuiert, die leider nun immer noch auf unbestimmte Zeit in Notunterkünften wohnen müssen.
Irgendwann war dann auch unser Urlaub zu Ende. Möchten uns auch hier nochmal bedanken bei Tobias und Mike für die tolle Unterstützung "Tag und Nacht", das Hotel war top, vor allem das viel zu gute Essen und die Tauchbasis haben uns sehr gefallen. Vielen Dank auch an unseren Guide Edgar und die anderen Angestellten im Hotel und in der Tauchbasis.