Reisebericht Argentinien 2022 (Patagonien & Buenos Aires)
Eigentlich sollte dieser Reisebericht eine ganz andere Überschrift tragen:
MS SEA SPIRIT 08.01. - 28.01.2022 - Expeditionskreuzfahrt: Falklandinseln, Südgeorgien & Antarktis.
Aber es sollte dann doch nicht sein, bereits 2019 hatten wir diese Reise zusammen mit Karin und Peter gebucht, sie sollte
ursprünglich im Januar 2021 stattfinden. Aber dann kam bekanntlich Corona dazwischen.
Die Reise wurde erstmal auf 2022 verschoben, drei Monate vorher kam dann die Nachricht, dass Argentinien die Grenzen für Ausländer
wieder öffnen würde, allerdings unter gewissen Bedingungen (verpflichtende Auslandskrankenversicherung, PCR-Test bei Einreise und
aufwendiger Papierkram im Vorfeld). Wir hatten es uns lange überlegt und es dann doch gewagt, weil die Reederei versichert hatte,
dass man alles tun würde, um Covid-Infektionen an Bord auszuschließen.
Die Planung war dann zuletzt doch ziemlich chaotisch, da nicht ausreichend Inlandsflüge innerhalb Argentiniens zur Verfügung
standen und wir 3 Tage vorher anreisen mussten. Irgendwann saßen wir dann jedoch im Lufthansa Flieger nach Buenos Aires, bis
auf das wirklich langweilige und völlig veraltete Unterhaltungsprogramm gab es auch nichts zu meckern.
Die Einreise nach Buenos Aires verlief überraschenderweise wirklich fix und völlig problemlos, sehr ermüdend war dann allerdings
die extrem lange Wartezeit auf dem Inlandsflughafen für den Weiterflug nach Ushuaia. Dort angekommen, machten wir gleich
Bekanntschaft mit dem starken Wind, der dort ständig weht. Ushuaia, eine Mischung aus Alpendorf und Fjordsiedlung, wird gerne
letzte Stadt am Ende der Welt genannt (Fin del Mundo), hier starten die meisten Schiffe in Richtung Antarktis.
Vom Hotel Arakur aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf Patagonien und den Beagle-Kanal. Direkt neben dem Hotel führen gut
ausgezeichnete Spazierwege durch das Naturschutzgebiet Cerro Alarken. In 1-1,5 Stunden kann man hier Feuerland im Kleinen erleben:
Moore, Tümpel, Füchse, freilaufende Pferde, die typischen feuerländischen Wälder, grandiose Blicke auf Berge und natürlich
Vogelwelt bei jedem Wetter.
Nach 3 Tagen wäre dann eigentlich am Sonntagnachmittag die Einschiffung auf die MS Sea Spirit gewesen, aber leider wurden
wir dann recht kurzfristig - am Samstagabend nach 23 Uhr darüber informiert - dass wir nicht an Bord gehen können. Es hatte
mehrere Corona-Fälle von Passagieren und Besatzung gegeben und die argentinische Regierung hatte kurzfristig verfügt, dass
diese so lange das Schiff nicht verlassen durften, bis die Tests negativ waren. Hotelzimmer in Ushuaia für diese Quarantäne
waren nicht ausreichend vorhanden, so dass man sich entschloss, unsere Reise abzusagen und die neuen Passagiere, sprich uns
nach Buenos Aires zurückzufliegen. Aus der Traum....
So landeten wir dann wieder in Buenos Aires, hatten dort noch 3 wirklich großartige Tage in einer interessanten und abwechslungsreichen
Großstadt. Wir wohnten im Puerto Madero Viertel, besuchten San Telmo mit seinen Kopfsteinpflastergassen, den Friedhof von Recoleta
mit dem Grab der Evita Peron und natürlich die Caminito am Südrand von La Boca mit ihren bunten Häusern. Auch die Vogelfotografie
kam nicht zu kurz, in Buenos Aires gibt es erfreulich viele Grünflächen und Parks, sowie den Parque Natural y Reserva Ecologica Costanera Sur.
Leider hatten wir die falsche Kleidung dabei, geplant war ja Schnee und Eis und so fanden unsere Mützen und Handschuhe, Schals
und Skihosen keine Verwendung, in Buenos Aires waren es tagsüber 35 Grad. Aber natürlich hat uns das Flair dieser südamerikanischen
Stadt sehr gut gefallen, der Gang durch die Straßen gleicht einer Reise durch die Geschichte Argentiniens, an jeder Ecke taucht
man in einen völlig anderen Teil ein.
Nach 9 Tagen landeten wir dann wieder in Deutschland und beschlossen, wenn möglich, unsere lang ersehnte Reise an den Südpol in 2024 erneut zu versuchen.