Die Vorgeschichte, warum wir letztendlich unseren Urlaub auf Bonaire verbringen wollten, war jene, dass ich
es nach 2 Jahren leid war, immer stundenlang auf meinen tauchenden Ehemann zu warten und abends dann immer die spannenden
Geschichten von den Erlebnissen des Tages anzuhören. Ich hatte zwar früher immer geschworen, "Tauchen - ich - nie!"
- aber ich wollte wenigstens einmal mitreden, wenn es wieder um Nullzeiten, Stickstoff-Sättigung, Ausblasmethoden,
Tarierung, Tauchprofile, und ähnliche wichtige Dinge des Lebens ging.
Den Tauchkurs in einem Baggersee zu machen konnte ich mir andererseits gar nicht vorstellen, es fiel die
Wahl auf Bonaire, eine Insel 80 km nördlich von Venezuela gelegen. Bonaire gehört zu den Niederländischen
Antillen, auch ABC-Inseln genannt, die europäischen Einflüsse sind nicht zu übersehen, die Insel lebt
hauptsächlich vom Tourismus, neben der Salzgewinnung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Der Washington-Slagbaai Nationalpark erstreckt sich über den gesamten Nordteil der Insel. Auf Bonaire
leben über 190 Vogelarten, hier befindet sich auch eine der weltweit größten Brutstätten für
Flamingos. Große Teile der Insel sehen wie eine Steppe aus, die dadurch entstandene Wüstenlandschaft mit
großen Kakteen, weißen Salzpfannen, Leguanen und Flamingos ist sehr beeindruckend.
Den eigentlichen Zauber erfährt der Tourist jedoch unter Wasser. 1979 wurde von der Regierung in
Bonaire die gesamte Riffstruktur bis in eine Tiefe von 60 m unter Naturschutz gestellt. Hauptverantwortlicher dafür war
der Urvater des Tauch-tourismus auf Bonaire, Captain Don Stewart. Anker dürfen nicht auf die Riffe geworfen werden, es
darf jeweils nur ein Boot an einer Boje festmachen. Es gibt etwa 60 Tauchplätze, die direkt vom Strand oder mit dem Boot
betauchbar sind. Als Hinweis hierfür sind an den Straßen, die zu den Spots führen, gelbe Steine aufgestellt.
Die Unterwasserwelt ist gekennzeichnet durch kristallklares Wasser mit Sichtweiten von 30 bis 40 Metern,
farbenprächtigen Tropenfischen, Schildkröten, Schwämme, Korallen.
Wir hatten auf Empfehlung das Hotel von Don Stewart gebucht, das "Captain Don´s Habitat". Es liegt an
einem sehr kleinen Sandstrand und zählt zu einem der beliebtesten Tauchressorts der Karibik. Die Hotelanlage ist auf
mehrere Gebäude verteilt in verschiedenen Kategorien, vom Superiorzimmer über Suiten bis zur Villa. Diving Freedom:
Es stehen ständig gefüllte Flaschen bereit - 24 Stunden am Tag.
Ich hatte mich vor Ort dann nach einem Gespräch mit der holländischen Tauchlehrerin Anja ziemlich
spontan für einen Open-Water-Kurs entschieden (ohne Schnuppertauchen). Nach anfänglichen Problemen mit dem
Druckausgleich hat mir das Ganze dann immer mehr Spaß gemacht und ich kann mir heute kaum noch einen Urlaub ohne das
verflixte Tauchgerödel vorstellen!