Schon vor zwei Jahren hatten wir nach unserer Namibia-Rundreise die Idee, Botswana zu bereisen und nun war es endlich soweit.
Auch diese Reise wurde wieder von Ilona Rother geplant, die meisten Mitreisenden waren 2014 dabei gewesen. Nach einem eher durchwachsenen Nachtflug mit Air Namibia trafen wir zunächst unseren Guide Joe in Maun, einige Stunden später dann den Rest der Gruppe, der über Johannesburg angereist war. Wegen eines Defektes an einem der Fahrzeuge ging es verspätet los, aber eigentlich waren wir gleich mittendrin in einer der reichsten Tier- und Pflanzenwelten Afrikas.
Am frühen Abend trafen wir im Moremi Wildschutzgebiet (in Xakanaxa) ein, dieses Reservat nimmt etwa ein Drittel des Okavango Deltas ein. Die ersten Nächte verbrachten wir auf einem privaten Campingplatz inmitten der Wildnis. Es war schon eine sehr ungewohnte Welt für uns: Kein Strom, die Nähe zu wilden Tieren, Kochen auf dem offenen Feuer, Feldbetten, "Buschbadezimmer".... Fragen über Fragen. Jedoch: Das Camp wurde von einer Crew auf- und wieder abgebaut, das Essen war einfach super, der gesamte Ablauf sehr gut organisiert.
Jedoch hier gleich ein kleiner Hinweis: Man sollte weder Stauballergie, noch Tendenz zur Seekrankheit haben. Der Sand saß irgendwann wirklich in allen Poren, der Kleidung, den Koffern, natürlich auch an Kamera und Objektiven. Und das ständige Geschaukel auf den tiefen Sandwegen ließ uns irgendwann die anderen "Selbstfahrer" nur noch bedauern. Wir hatten das große Glück, mit erfahrenen Guides unterwegs zu sein und mussten uns nicht um Wege, Strecken, Benzinversorgung, Feuermaterial, Lebensmittel etc. kümmern.
Ein seltsames Gefühl war es schon in den ersten Nächten, hautnah die Tiere zu erleben, vor allem zu hören: Elefanten, Paviane, Hyänen, Löwen..... Zu Gast waren tagsüber neben den genannten auch diverse Vögel, Hühner, Buschhörnchen....
Die Tage vergingen mit unterschiedlichsten Wildbeobachtungsfahrten durch die Tier- und Vogelwelt, am 4. Tag wechselten wir in die Khwai Region. Auf einer Mokorofahrt mit dem Einbaumkanu wurden wir durch die Wasserwege des Deltas gestakt. Gesichtet wurden auch hier viele Elefanten, Büffel, Giraffen, Vögel und immer wieder Löwen und Leoparden.
Unvergessen werden uns wohl bleiben die Begegnungen mit
Botswana ist seit mehr als 30 Jahren unabhängig und gilt als eines der stabilsten Länder Afrikas. Das Land grenzt im Süden und Südosten an Südafrika, im Westen und Norden an Namibia und im Nordosten an Sambia und Simbabwe. Die Hauptstadt ist Gaborone mit ca. 235.000 Einwohnern. Insgesamt ist Botswana dünn besiedelt, den offiziellen Angaben zufolge liegt die Einwohnerzahl bei ca. 2 Millionen. Ein Großteil der Landschaft ist geprägt von der Kalahari Halbwüste mit Dorn- und Grassavannen. Das Okavango Delta und die Flüsse Chobe und Sambesi, sowie der Limpopo Fluß im Südosten verwandeln die Kalahari dort jedoch in grüne Gebiete mit Grasebenen, Wäldern und Sümpfen. 17 Prozent der Landesfläche sind als Nationalparks ausgewiesen, weitere 22 Prozent stehen unter dem Schutz des Wildlife Department. Damit hat Botswana prozentual eine der größten Naturschutzflächen weltweit ausgewiesen.
Unsere Reise ging weiter in Richtung Norden zum Chobe Nationalpark, wo wir drei Tage und Nächte mitten in der Wildnis der Savuti Region verbrachten. Erst seit kurzem fließt wieder Wasser durch den Savuti Fluss nach jahrzehntelanger Trockenheit. Sehr schön anzusehen ist die wüstenähnliche Landschaft und die Hügel vulkanischen Ursprungs. Auch hier erlebten wir viele Beobachtungsfahrten mit Elefanten, Löwen, Leoparden, Giraffen, Gnus, Zebras, Schakale, Antilopen und vielen anderen Tieren.... Spuren der seltenen Wildhunde fanden wir auch, gesehen haben wir sie leider nie.
Die letzten beiden Nächte verbrachten wir in der Nähe des Chobe Flusses, der einen großen Kontrast zur Savuti Region bildet. Hier findet man die größte Elefantenkonzentration weltweit vor, mit geschätzten 100.000 Elefanten. Neben Wildbeobachtungsfahrten gab es auch eine Bootsfahrt auf dem Chobe, wo aus nächster Nähe Elefanten, Büffel und Antilopen beim Trinken und Baden und viele Wasservögel beobachtet werden konnten.
Den Abschluß unserer Safari verbrachten wir in der Ilala Lodge in Victoria Falls (Zimbabwe), nur 10 Minuten zu Fuß von den bekannten Viktoria Wasserfällen entfernt. Wir müssen zugeben, dass wir auf diesen Teil der Reise gerne verzichtet hätten. Es war zwar schön, wieder mal in einem "richtigen" Bett zu liegen und die Kleidung waschen zu lassen. Aber die Freude daran wurde durch den ständigen Hubschrauber-Lärm tagsüber doch etwas getrübt. Der Ort selber besteht eigentlich hauptsächlich aus Souvenierläden, Safariveranstaltern, Autovermietern und Hotels. Abenteuerlichen und sportlichen Aktivitäten sind keine Grenzen gesetzt: Bungee Jumping, White Water Rafting, Helikopter-Flüge und seltsame Ausflüge wie Elefanten-Reiten, Spaziergang mit Löwen, Besuch von Krokodilfarmen etc. Preislich alles ziemlich unverschämt, allein für den Besuch der Wasserfälle werden 30 USD pro Person verlangt.
Zum Schluss noch mal unser Dank an Ilona für die Organisation der Reise, an Joe für seine Engels-Geduld und die vielen Tipps zum Fotografieren, an Manu und ihre Küchen-Crew für das tolle Essen und last but not least an Martin für Antje´s Erstversorgung. Auch die gute Laune in unserem Fahrzeug mit Ilona, Frank, Yvonne, Martin, Joe und Seppel hat dazu beigetragen, dass es letztendlich doch noch ein richtiger Traumurlaub geworden ist.
Da wir unseren Urlaub um eine Woche in Namibia verlängert hatten, gibt es einen separaten Teil 2 hier.