Flug mit KLM via Amsterdam nach Ecuador, unser Guide Fernando wartete am neuen Flughafen außerhalb von Quito auf uns. Die Fahrt in die Innenstadt folgte mit den üblichen Mega-Staus. In Quito wird derzeit sehr viel gebaut, eine neue U-Bahn, die Straße zum Flughafen, neue Wohnhäuser und Industrieanlagen. Wegen des starken Verkehrs wurde "pico y placa" eingeführt, Fahrzeuge mit bestimmten Kennzeichen dürfen einmal pro Woche stundenweise nicht innerhalb Quitos fahren.
Am nächsten Tag startete aus diesem Grund unsere erste Tour erst nach 9.30 Uhr. Nachdem wir 2009 Quito und den Süden erforscht hatten, standen dieses Mal die Regionen Sierra (Norden) und Mindo auf dem Programm. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und konnten zumindest aus der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Vulkane Cayambe und Cotopaxi sehen, die alle beide beinahe oder mehr als 6000 m hoch sind. Auf dem Programm standen dieses Mal auch der berühmte Markt von Otavalo mit seinen bunten Webarbeiten, der Lago San Pedro und das Naturschutzgebiet Cotacachi rund um den gleichnamigen Vulkan.
Am Tag 3 wurden wir von Guide Fernando in die Region Mindo gefahren auf lediglich 1300 m Höhe. Dieses Naturschutzgebiet ist von Nebelwäldern umgeben und als Ausgangspunkt für Vogelbeobachtungen bekannt. Wir besuchten die Bellavista-Lodge und konnten dort alleine ungefähr 20 verschiedene Kolibri-Arten beobachten. In Mindo besuchten wir eine Schmetterlingsfarm, nachmittags besichtigten wir das Museo de Tulipe, ein archäologisches Museum über das Leben der Yumbo Indianer zwischen 800 und 1660 n. Chr.
Nach dem Besuch einer Vernissage, die im City Art Hotel der Familie Silberstein stattfand, hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Ecuador, ein früher Flug nach Baltra/Galapagos bedeutete leider eine allzu frühe Abholung im Hotel um 4.30 Uhr.
Tag 4 verging mit sehr viel Warten, zunächst am Flughafen Quito, dann beim Zwischenstopp in Guyaquil und zu guter Letzt bei der Einreise nach Galapagos.
Mindestens 2 Stunden verspätet brachte uns unser weiblicher Guide Angelica zu unserem Schiff "Tip Top 3", welches im Hafen von Puerto Ayora auf Santa Cruz lag. Für die ersten 3 Tage waren wir 10 Gäste an Bord (aus Kanada, Neuseeland, den USA und wir), danach kamen noch weitere 6 weitere Personen, eine französische Familie, dazu.
Tag 5 Galapagos - Islas Santa Fe und South Plaza
Morgens um 7 Uhr lernten wir die für diese Jahreszeit typische Garua kennen (Trockenzeit, jedoch morgens Nieselregen, Grund hierfür ist das Zusammentreffen des kalten Wassers des Humboldt-Stroms und der tropischen Luft, was im Bergland zur Nebelbildung führt). Fahrt mit dem Schlauchboot, sprich Panga, (wet Landing) zur Insel Santa Fe, wo eine größere Kolonie Galapagos-Seelöwen lebt. Auf einer Wanderung trafen wir dann die ersten Land-Iguanas, Blaufusstölpel, Galapagos-Spottdrosseln und einen der zutraulichen Bussarde (Galapagos Hawk). Danach Schnorcheln mit den Jungtieren der Seelöwen im höchstens 19 Grad kühlen Wasser.
Nachmittags Überfahrt nach Plaza Sur (South Plaza), diese Insel ist landschaftlich sehr schön anzusehen wegen des farbigen Bewuchses. Der rote Korallenstrauch bildet in der Trockenzeit einen roten Teppich, nur unterbrochen durch vereinzelte Baumkakteen.
Auch hier trifft man überall Seelöwen, die nur ungern am Landesteg Platz machen, außerdem brütende Seevögel, vor allem Gabelschwanzmöwen, Pelikane, Tölpel und auch hier wieder die Land-Iguanas.
Tag 6 Galapagos, Islas Sombrero Chino (Chinese Hat) & Rabida
Vormittags gab es auch während unseres Landganges viele Wolken und Nieselregen. Der "chinesische Hut" ist eine winzige Insel südöstlich von Santiago, die ihren Namen einem hutähnlichen Vulkankrater verdankt. Zu besichtigen gab es verschiedene Lavastrukturen, einen Lavatunnel, viele rote Klippenkrabben, Meerechsen, einen Lavareiher. Begrüßt wurden wir auch hier von mehreren Seelöwen, davon ein Junges, was wohl unmittelbar vor unserer Ankunft geboren wurde.
Die Insel Rabida liegt südlich von Santiago und ist reich an diversen Lavaformen. Die "Nasslandung" erfolgt hier an einem dunkelroten Strand, dessen Farbe von eisenhaltiger Vulkanschlacke stammt. Hier erwarteten uns wieder die Seelöwen mit ihren verspielten Jungtieren. Die Insel ist bekannt für die Brutplätze der braunen Pelikane, auf unserem Landgang trafen wir außerdem Finken, Spottdrosseln, Tölpel, Fregattvögel und Meer- und Lavaechsen. Unserer Meinung nach einer der besten Fotospots aufgrund des dunkelroten Sandes.
Tag 7 Galapagos, Baltra & Dragon Hill
Morgens um 6 Uhr Pangafahrt zu Turtle Cove (Mangrovenbucht), danach Fahrt zur Insel Baltra wegen Bettenwechsel an Bord, das Schiff wird aufgetankt. Wir vertreiben uns die Zeit am Ministrand auf Baltra, zusammen mit den bekannten Seelöwen und einigen Finken.
Nachmittags Überfahrt nach Dragon Hill auf Santa Cruz Island.
Dragon Hill hat seinen Namen von den dort ansässigen Land-Iguanas, die recht zahlreich vertreten sind. Außerdem waren zu sehen: Lavareiher, Graureiher, Blaufusstölpel, Galapagos-Spottdrosseln, Finken, Stelzenläufer, Glattschnabel-Ani (Einwanderer aus Ecuador), sowie 4 Flamingos in der Salzwasserlagune direkt hinter dem Strand, letztere sind auf Galapagos recht selten geworden.
Tag 8 Galapagos, Floreana
Frühmorgens Besuch des historischen "Postamtes", einem Holzfass, in dem Touristen ihre Postkarten hinterlegen, gleichzeitig Post entnehmen, um sie im Heimatland zur Post oder sogar persönlich zu überbringen. Danach Besichtigung eines Lavatunnels (sehr dunkel, man braucht eine Taschenlampe! ). Auf der Rückfahrt zum Schiff Sichtung einer kleinen Gruppe von Galapagos-Pinguinen.
Danach Ausflug in das Inselinnere (Hochland), wo wir mehrere Riesenschildkröten in einem geschützten Bereich sahen, sowie die ehemalige Behausung der deutschen Familie Wittmer (die Geschichte dazu kann man in dem Buch "Postlagernd Floreana" von Margret Wittmer nachlesen).
Nachmittags Schnorcheltour bei Corona del Diablo (Teufelskrone), danach eine Wanderung bei Punta Cormorant. Wir trafen wieder eine kleine Gruppe Flamingos, danach fanden wir an einem Strand ein Nest mit jungen Meeresschildkröten, zwei gerade auf dem Weg Richtung Meer. Wir konnten ihren ersten Ausflug beobachten, leider wurde eine von ihnen bereits kurze Zeit später Opfer eines Fregattvogels. Auf dem Weg zurück zum Panga fanden wir noch eine Familie Blaufusstölpel mit ihren Jungvögeln.
Tag 9 Galapagos, Espanola
Nach einer grauenvollen nächtlichen Überfahrt mit viel Wind und Welle kamen wir endlich zu unserem Wunschziel auf Galapagos, der Insel Espanola. Der berühmteste Punkt dort liegt im Westen der Insel und heißt Punta Suarez. Die Insel Espanola gehört geologisch zu den ältesten im Archipel, einmalig ist die nur dort vorkommende Kolonie der Galapagos-Albatrosse (Diomedea irrorata), auch Blaufuss- und Nazcatölpel nisten auf der Insel. Wir konnten auch einen außerhalb der Saison stattfindenden Brauttanz eines Albatross-Paares beobachten, sowie einige der berühmten Abflüge von der Steilküste.
Nachmittags machten wir eine Strandwanderung an der Bahia Gardner, vorbei an Seelöwen-Kolonien, Meeresschildkröten, Espanola-Spottdrosseln und einem einsamen Bussard, der sich auf seinem Ansitz von uns überhaupt nicht stören ließ.
Tag 10 Galapagos, San Cristobal
Punta Pitt liegt im Nordosten der Insel und ist für Vogelliebhaber sehr interessant, da alle drei auf Galapagos vorkommenden Tölpel-Arten zu besichtigen sind: Blaufuss-Rotfuss-und Nazcatölpel. Der Wanderweg führt durch das Innere eines nicht mehr aktiven Vulkans an die Steilküste, wo wieder die Nistplätze der Tölpel zu sehen sind.
Weiter nördlich gab es einen spektakulären Schnorchelplatz, den "Leon Dormido" (Kicker Rock)". Wir haben nur selten auf der Welt einen Platz gesehen mit so vielen Haien, auch Schildkröten und Adlerrochen begleiteten uns, über unseren Köpfen schwebten Pelikane, die ab und zu auch eintauchten.
Nachmittags fuhren wir mit dem Panga zu Cerro Brujo, dort gab es mehrere Höhlen, die wir besichtigen konnten, anschließend gab es noch einen letzten Strandspaziergang.
Tag 11 Galapagos, Seymour Norte & Santa Cruz
Die letzte Tour führte uns morgens um 6 Uhr auf die nördlich von Baltra gelegene Insel mit den unzähligen Nistplätzen der Prachtfregattvögel und Blaufusstölpel. Während die ersteren meist in den Salzbüschen nisten, kommt es manchmal vor, dass die Tölpel ihr Nest direkt auf dem Rundweg errichten. Auch Meerechsen, Gabelschwanzmöwen und natürlich Seelöwen bevölkern die Insel. Spektakulär sind die Werbungsmethoden der Prachtfregattvögel, wenn deren Männchen ihren leuchtend roten Kehlsack aufblasen.
Nach einem letzten Frühstück an Bord begann dann das Ausschiffen, der Rest unserer Gruppe flog nach Ecuador zurück, wir wurden mit dem Taxi nach Puerto Ayora zum Hotel Silberstein gebracht, wo wir die zweite Hälfte unseres Urlaubs auf Galapagos verbrachten.
Der Ort liegt in der Academy Bay auf der Insel Südseite und dient vielen Besuchern als "Basislager" für ihre Insel-Ausflüge. Neben Hotels, Restaurants, Bars gibt es viele Agenturen, wo man last minute Ausflüge auch zu den anderen Inseln des Archipels buchen kann. Der Fischmarkt auf Puerto Ayora wird regelmäßig auch von den braunen Pelikanen besucht.
Tag 12 Galapagos, Puerto Ayora
Vormittags nahmen wir uns viel Zeit für die Charles Darwin Research Station, dort gibt es viele Informationen über die Entwicklungsgeschichte des Galapagos-Archipels, außerdem können Aufzuchtgehege für Schildkröten besichtigt werden, die drei bis 5 Jahre in der Station verbringen, um dann anschließend zu ihrem Ursprungsort zurückgebracht werden.
Tag 13 Galapagos, Tauchen bei Santa Fe (Cave & La Punta)
Es ist schon ein bisschen verrückt, im August vor Galapagos zu tauchen. Hohe Wellen und das ständige Geschaukel machen die Anfahrt zu den Tauchplätzen sehr beschwerlich. Man wird allerdings unter Wasser durch die vielen Fischschwärme entschädigt. Es gibt immer noch diese sagenhaften Fischsuppen an Salemas, Schnappern, Makrelen oder Barrakudas. Außerdem sahen wir bei Santa Fe bei allerdings nur 16 Grad Wassertemperatur erstmals überhaupt einen Katzenhai, dazu mehrere Stachelrochen. Adlerrochen, Kuhnasenrochen, Schildkröten. Beim Austauchen kamen dann die Seelöwen, die für uns ihre Purzelbäume schlugen.
Tag 14 Galapagos, Tauchen bei Gordon Rocks
Leider war die Anfahrt wieder äußerst unangenehm und die Bedingungen vor Ort schwierig wegen starker Strömung und Verwirbelungen unter Wasser. Die Hammerhaie waren da, aber wegen schlechter Sicht kaum zu erkennen. Es ist dennoch ein tolles Gefühl, direkt in einem Fischschwarm einzutauchen. Bei Antjes 700. Jubiläumstauchgang posierte längere Zeit eine Schildkröte mit ihren Putzerfischen für uns und dann kam noch eine riesige Schule Barrakudas vorbei. Beim zweiten Tauchgang war die Sicht noch schlechter und die Strömung noch extremer und wir mussten den Tauchgang bereits nach 39 Minuten beenden.
Tag 15 Galapagos, Tauchen bei Mosquera und Seymour Norte
Diesmal erfolgte der größte Teil der Anreise mit dem Bus bis zum Kanal de Itabaca, wo wir auf unser Tauchboot umstiegen. Dies ersparte uns mindestens eine Stunde Wind und vor allem Welle, die Anfahrt bis zum Kanal zu den beiden nebeneinander liegenden Inseln dauerte nur 15 Minuten. Leider war die Wassertemperatur wieder ähnlich wie die bei Santa Fe, wegen der Thermo Clines manchmal sogar nur bei 15 Grad. Die Seelöwen hat es nicht gestört, die einige Zeit neben uns Fische jagten und wieder ihre Show für uns abzogen. Für Video dazu hier klicken. Wir fanden dann noch einen Knurrhahn, Adler- und Stachelrochen, Muränen und einen großen Weißspitzenhai. Der zweite Tauchgang war beinahe noch spannender als der erste, die Menge an Fisch im Galapagos-Archipel ist wirklich sehr beeindruckend. Wir fanden fünf große Schwärme mit Schnappern, Makrelen, Doktorfischen und last but not least einen Barrakudaschwarm, wie wir ihn noch nie zuvor irgendwo gesehen hatten.
Tag 16 und 17 Galapagos, Puerto Ayora, Santa Cruz
Wir besuchten die unglaublich schöne Tortuga Bay und am letzten Tag noch einmal die Finch Bay, wo wir 2009 übernachtet hatten, sowie Las Grietas. Auch der Fischmarkt war täglich einen Besuch wert. Abends gingen wir abwechselnd in das Restaurant "Il Giardino"oder zu "Garrabata", vorzugsweise für Fischgerichte, Risotto oder Meeresfrüchte.
Tag 18 Heimreise
Der Tag fing früh an und endete spät mit dem Transfer nach Baltra, Flug nach Guayaquil, Warten auf den Weiterflug und dann endlich der Rückflug nach Düsseldorf über Amsterdam. Leider wurde unsere Geduld arg strapaziert, da die Fluggesellschaft Aerogal auf dem Weg von Galapagos nach Ecuador unseren Koffer demoliert hatte und sich auf dem Flughafen Guayaquil erst nach 2 Stunden eine Person fand, die englischsprechend und vor allem kompetent war. Die restliche Transferzeit verging mit Warten beim Check-in, bei der Emigration und natürlich bei der Sicherheitskontrolle, es war eine unglaublich zähe Abwicklung auf diesem Flughafen.
Fazit:
Es war mindestens genauso schön, wie wir es uns vorgestellt hatten. 2009 war gut, 2013 war noch besser, da wir anders geplant hatten. Highlights gab es viele: Natürlich die so heiß ersehnten Albatrosse auf Espanola, das Wiedersehen mit den Blaufusstölpeln, die kleinen Meeresschildkröten, die gerade aus den Eiern gekrochen waren, der zutrauliche Bussard (Galapagos Hawk) auf Santa Fe, die Interaktion mit den Seelöwen an Land und unter Wasser, der rote Sand auf Rabida, die vielen Haie bei San Cristobal (Kicker Rock) und die unvergleichlichen Fischschwärme, die wir bei Gordon Rocks und North Seymour beim Tauchen trafen. Dazu die vielen Informationen und Geschichten über die Flora und Fauna dieses Archipels, die wir von unserem Guide Angelica erhielten und die freundliche und hilfsbereite Crew der Tip Top 3, die wir beide hiermit unbedingt weiterempfehlen. Galapagos ist eine eigene kleine Welt und wir sind froh, dass wir einige Zeit zu Gast sein durften.