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Reisebericht Ihuru, Malediven, August 2010

 

Mirihi? - oder Kandholhu? - oder vielleicht doch lieber Kuda Funafaru? Diese Frage beschäftigte uns schon Monate vorher, wir konnten uns einfach nicht entscheiden. Es wurde dann doch das nur 200 x 200 Meter kleine Inselchen Angsana Ihuru im Nord-Male-Atoll. Mit ausschlaggebend war die Rückflugzeit des von uns gewählten Fluges der Sri Lankan Airlines um 9 Uhr morgens, die einen Transfer mit dem Airtaxi am Morgen nicht möglich machten. Zudem wollten wir schon immer mal das Nord-Male-Atoll betauchen……

Beim Check-In in Frankfurt haben sie uns dann erwischt, es musste ja mal passieren. Erlaubt sind pro Person 7 kg Handgepäck - obwohl wir dieses Mal beide keine Trolleys dabei hatten, mussten wir die beiden Gepäckstücke auf die Waage stellen: 18 kg insgesamt. Der Angestellte wollte, dass wir umpacken und ein Gepäckstück aufgeben, das war natürlich gar nicht in unserem Interesse. Wir haben dann endlos diskutiert (wertvolle Kameraausrüstung etc.), bis er dann aufgab und uns freundlicherweise nach Rücksprache mit einer Person im Hintergrund eine Ausnahmegenehmigung erteilte.

Der Flug von Sri Lankan mit Stopp in Colombo war eigentlich sehr angenehm, das Essen war herausragend gut, durch einen verspäteten Abflug in Frankfurt kamen wir dann leider in Colombo nicht zu der mir empfohlenen Fußmassage im Transferbereich.

Ankunft in Male war am 8.00 Uhr morgens und dann ging der Urlaub auch schon los. Wir waren in kürzester Zeit im Ankunftsterminal und dort warteten schon zwei Angestellte von Angsana/Banyan Tree, die sich um unser Gepäck gekümmert haben, welches wir erst in unserem Bungalow auf der Insel wiedersahen. Es ging sofort los mit einem Schnellboot Richtung Ihuru, die Insel ist nur etwa 17 km vom Flughafen entfernt, 25 Minuten später saßen wir schon in der Bar und bekamen von der deutschen Gästebetreuerin eine kleine Einweisung, zusammen mit feuchten Tüchern zur Abkühlung und Kokoseis.


Bungalow:

Auf Ihuru gibt es insgesamt 45 Strandbungalows, keine Wasserbungalows, das war auch einer der Gründe für uns, warum wir uns für diese Insel entschieden hatten. Zur Wahl standen Beachvillas (25) und Deluxe Beachvillas (20) - mit einem etwas größeren Bad incl. Jakuzzi. Wir bekamen die Beachvilla Nr. 9 (ohne Jakuzzi) zugeteilt auf der Sonnenaufgangsseite der Insel mit dem etwas schmaleren Strand, aber bedeutend weniger Wind (dies ändert sich wahrscheinlich unterjährig). Die Bungalows auf Angsana Ihuru sind für unseren Geschmack sehr ansprechend in angenehmen Farben möbliert, es wurde viel Wert auf Designelemente gelegt, was ja nicht immer sehr praktisch ist. Wir hätten uns auch gewünscht, dass der Schrank etwas größer und das Bett etwas breiter (1,40 m) gewesen wäre. Da wir jeden Tag tauchen waren, haben wir uns aber nicht viel im Bungalow und wenn, dann auf der großzügigen Terrasse aufgehalten.

Die einzelnen Bungalows stehen etwas dicht beieinander, sind aber jeweils durch dichte Bepflanzungen abgegrenzt, man hat also genügend Privatsphäre. Zum Bungalow gehören: 1 Liege, 1 Tisch und 2 Stühle (auf der Terrasse), 1 maledivische Schaukel und 2 Holzliegen am Strand.

Das Badezimmer ist halboffen und mit relativ neuwertiger Einrichtung versehen, wir hatten auf den "Jakuzzi" verzichtet - was sollen wir mit einer Badewanne, wenn der Indische Ozean direkt vor unserer Haustüre liegt? Wirklich toll fanden wir die Schwalldusche im Bad, derartige Duschen findet man auch vor dem Tauchcenter und im Spa-Bereich. Duschlotion, Shampoo, Conditioner, Flüssigseife und Körperlotion war zur freien Verfügung.

Zur Begrüßung überreichte man uns eine Flasche Rotwein und eine Obstplatte. Täglich wurde eine Flasche mit Trinkwasser aufgefüllt, Wasserkocher, Kaffee und Teebeutel waren immer vorhanden.


Restaurant "Riveli":

Sehr abwechslungsreiches Essen zu allen Tageszeiten. Frühstück als Buffet mit verschiedenen Brotsorten, diverse Joghurt und Müsli, immer frisches Obst, Wurst, Käse, Schinken, Croissants und anderes Gebäck, frisch gepressten Orangensaft und andere Säfte, auf Wunsch Eier in allen Varianten, Waffeln, Pfannkuchen. Für die asiatischen Gäste die obligatorische Misosuppe und andere warme Gerichte, auch Kartoffeln und Würstchen.

Mittags ebenfalls Buffet, immer auch mit frischer Grillstation, abwechselnd Fleisch- und Fischgerichte und natürlich auch viel Salat, Gemüse und Vorspeisen. Auch mal Sushi, Sashimi etc. - aber wenn, auch genügend Alternativen.

Abends abwechselnd Buffet, jeden 2. Abend gab es ein 4-Gang-Menü mit Vorspeisen und Hauptgerichten zur Auswahl. Auch alternative Wünsche wurden hier immer berücksichtigt. Wir haben uns manchmal mehr Zeit zwischen den einzelnen Gängen gewünscht, da für unseren Geschmack ZU SCHNELL serviert wurde.

Im Restaurant konnte man immer den Platz frei wählen, auch auf der Terrasse, auf der wir bevorzugt gesessen haben. Der zuständige Ober "folgte" einem immer an den jeweiligen Tisch.

Getränkepreise im Vergleich mit anderen Inseln nicht sehr viel höher, mit Ausnahme der diversen Weine. Mineralwasser (1,5 Liter) 3,50 USD, Cola/Fanta/Sprite 5 USD, Tiger Beer 8 USD, Erdinger Weizen 10 USD, Cocktails von 8 USD aufwärts (ohne Alkohol) bis ca. 12 USD.



Spa:

Wir hatten unseren Bungalow direkt gegenüber dem Spa-Eingang, ein recht "gefährlicher" Standort, da man mehrfach an den wirklich hübschen und netten Thai-Mädchen vorbeikam. Diese waren außerdem recht geschäftstüchtig ("Buy 1 get 2" oder "Pay 90 Minutes and get 120 Minutes" …… : Kann aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen 1) Ibu´s Secret - Ganzkörpermassage 80 USD, 2) Head and Shoulders Massage 60 USD und 3) Finger Treatment am Ende des Urlaubs (Himmlisches Gefühl, 90 Minuten Hände spülen, bürsten, cremen, massieren und Nägel behandeln und lacken), 60 USD.

Unterhaltung:

Auf der Insel gibt es keine Animation, außerdem ist nur ein einziger Fernseher vorhanden, der im Barbereich steht und nur bei "wichtigen" Ereignissen, z.B. Sport eingeschaltet wird. Im Barbereich ist außerdem WLan vorhanden, welches kostenfrei genützt werden kann.

Schnorchelausrüstung kann ebenfalls ohne Berechnung in der Tauchbasis geliehen werden, es werden Ausfahrten mit dem Segelboot z.B. zum Sonnenuntergang mit Champagner und Häppchen angeboten. Verliehen werden außerdem Surfbretter und Kanus. Der Restaurant-Manager organisiert Ausfahrten auf eine Sandbank, auf der gegen Aufpreis Frühstück, Lunch oder Dinner eingenommen werden können (Kosten von 70 USD aufwärts bis ca. 170 USD pro Person, je nach gewähltem Essen). Man kann auch Barbecue am Strand oder auf der Bungalowterrasse bestellen. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Ausflüge auf Einheimischeninseln und Touren nach Male (4 Stunden, jeweils nachmittags).

Eine willkommene Abwechslung sind die regelmäßigen Fahrten zur Nachbarinsel Banyan Tree Vabbinfaru (Boot fährt alle 2 Stunden). Um 17 Uhr gibt es dort die Rochenfütterung am Jetty, danach wird ein Besuch in der Marine Station (unter anderem Aufzucht von Schildkröten) angeboten. Man kann in der Strandbar auf Banyan Tree die Getränke auf seine Zimmerrechnung schreiben lassen, gegen einen Aufschlag von 25 USD pro Person ist es auch möglich, abends nach Anmeldung dort zu essen.

Island Time:

In den Angsana- und Banyan Tree der Malediven gibt es eine eigene "Island Time", diese ist wie folgt: Male-Zeit plus 1 Stunde. Dies hatte für uns eigentlich nur Vorteile: 1) Abends 1 Stunde länger Sonne 2) Bei der Rückreise etwas mehr Zeit zum Frühstücken, da wir einen frühen Rückflug ab Male hatten und last but not least für uns als Taucher immer den Vorsprung am Tauchplatz, unser Boot war immer als erstes da.

Tauchbasis:

Hier haben wir etwas absolut neues auf den Malediven erlebt. Die Tauchbasis auf Ihuru und übergeordnet die der anderen Angsana & Banyan-Tree-Hotels wird von einer maledivischen Frau geleitet. Zoona Naseem macht ihren Job wirklich gut, ein besonderes Vergnügen ist es, mit ihr tauchen zu gehen. Sie ist sehr fachkundig, dabei überaus freundlich und hilfsbereit. Die Mannschaft besteht überwiegend aus maledivischen Tauchguides und Tauchlehrern, es gibt nur wenige Mitarbeiter aus Europa und Japan. Briefings generell auf Englisch, an dem obligatorischen Check-Dive kommt niemand vorbei.

Vormittags werden generell nur 2-Tank-Dives angeboten, Vorteil dabei ist, dass die Fahrten auch zu weiter entfernten Tauchplätzen gehen und das nur als Halbtagesfahrt und nicht als "Full-Day-Trip". Ein Tauchgang ohne Ausrüstung kostet 65 USD, ab 10 Tauchgängen reduziert sich der Preis pro Tauchgang auf 56 USD. Aufschlag für Nitrox 5 USD je Flasche. Bootstauchgänge: Zuschlag von 15 USD für den 2-Tank-Dive, wenn nachmittags noch ein weiterer Bootstauchgang gebucht wird, insgesamt 28 USD. Die Tauchausrüstung wird von der Crew auf das Boot gebracht, nach der Ausfahrt wieder in die Tauchbasis und dort gespült. An Bord gibt es Handtücher, Mineralwasser in Flaschen und Obst.

Tauchgänge werden generell begleitet, wobei die Gruppengröße mit 2-4 Tauchern klein gehalten wird. Am Hausriff (Ihuru und Vabbinfaru) wird alleine getaucht, wenn man es möchte, kommt ein Tauchguide mit (ohne Extrakosten).

Die Tauchplätze werden am Tag vorher in der Tauchbasis per Anschlag bekanntgegeben, da wir nur wenige Taucher waren, ist nur ein Boot gefahren. Extrawünsche wurden gerne berücksichtigt, soweit es die Strömung zugelassen hat.

Tauchplätze:

Insgesamt hat uns das Tauchen im Nord-Male-Atoll gut gefallen. Auch hier wachsen die Korallen wieder, ein Wunder bei der konstant hohen Wassertemperatur,(29° C). Leider gab es am Lankan-Reef (noch) keine Mantas zu sehen, wir haben es dreimal versucht, es waren jede Menge Taucher da, aber die Saison an der Cleaning Station beginnt wohl erst.

  1. Okobe Thila (Wunderschöne Weichkorallen und Gorgonien plus Weißspitzen-Riffhaie, großer Zacki, Stachelrochen, großer Schwarm Füsiliere und Makrelen).
  2. Nassimo Thila (Gnadenlose Gegen-Strömung mit schlechter Sicht, jedoch: jede Menge los - Napoleons, Schildkröten, Adlerrochen, MANTA!!!, Weichkorallen in blau und orange).
  3. Bodu Hithi Thila (Mantapoint im Winter) - Jede Menge neugierige Weißspitzen-Riffhaie, Ammenhaie, jagende Tunas, Napoleons, Muränen.
  4. Banana Reef (Sehr schönes Aquarium mit vielen verschiedenen Riff-Fischen).
  5. Kuda Giri (Kleines Riff mit viel Fisch, Octopus, Muränen, Nemos, Garnelen, Drachenkopf, Stachelrochen, Rotfeuerfischen).
  6. Furana North (Kanal bei Full Moon) - Giant Sweet Lips, viele Adlerrochen, boxing Octopus, Netzmuränen, Schildkröten, Weißspitzenriffhaie.
  7. Hoholha Gaa (Viele, viele Anemonen und Langschnauzenbüschelbarsch).
  8. Hausriff von Angsana Ihuru mit Wrack.
  9. Hausriff von Banyan Tree Vabbinfaru (auch und vor allem als Nachttauchgang zu empfehlen, da jede Menge Schwarzspitzen-Riffhaie und Ammenhaie vorhanden).





Unsere Einschätzung:

Im Vergleich zu den von uns bisher besuchten Inseln ein ganz hoher Wohlfühlfaktor auf Angsana Ihuru. Trotz der höheren Preise generell waren wir mit dem Preis/Leistungsverhältnis sehr zufrieden. Dies liegt insbesondere an den Menschen, die auf dieser Insel arbeiten. Die Bungalows wirken auf den ersten Blick etwas klein, sind aber ordentlich und werden gut gepflegt. Wir fragen uns auch nicht, ob das nun eine "echte" 5-Sterne-Insel oder nur eine 4-Sterne-Insel ist. Auch die Ameisen im Freiluft-Bad haben nicht wirklich gestört, unsere drei Haus-Geckos haben sich jedenfalls darüber gefreut. Dies ist eine Insel, die wir jederzeit wieder besuchen würden.