Dieses Jahr planten wir einmal ein etwas anderes Weihnachten ohne Kälte und ohne deutsche Tradition. Eine Woche
Tauchurlaub im Süden Ägyptens, wir waren gespannt, ob uns die Tage ohne Lebkuchen, Christmette und Festtagsbraten
gefallen würden.
Die Anreise erwies sich als sehr langwierig, Schnee- und Eisglätte, sowie Air Berlin schafften es, dass wir erst
kurz vor Mitternacht im Hotel ankamen, dort wurden wir aber mit einem unerwarteten, späten Abendessen begrüßt.
Die Lage des Hotels Lahami Bay in Berenice ist wohl einzigartig. Direkt an einem flach abfallenden Sandstrand
gelegen bietet es wunderbare Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten. Die 220 Zimmer verteilen sich auf mehrere Gebäude,
es gibt eine Empfangshalle mit Rezeption und Bar, eine Bibliothek, eine Internetecke (gegen Gebühr), ein Hauptrestaurant
mit Terrasse, zwei a-la-carte-Restaurants (gg. Aufpreis), Cafés. Außerdem einen sehr schönen Swimmingpool mit Bar.
Liegen, Sonnenschirme und Badetücher sind am Pool und am Strand inklusive.
Die Küche des Hotels bot sehr viel Abwechslung, insbesondere das Frühstück hat uns sehr positiv überrascht (weil
wir das von ägyptischen Hotels nicht kennen). Geradezu übertroffen hatten sich die Köche bei der Zubereitung des
Weihnachtsdinners am 24.12., welches sie selber stolz präsentierten.
Wir hatten wohl viel Glück mit dem Wetter, manchmal etwas windig, aber durchweg sonnig, mit Ausnahme des Heiligen
Abend, Luft 28°, Wasser 24° C.
Vom Tauchen im Hotel Lahami Bay waren wir etwas enttäuscht. Zum einen haben wir die mit dem Boot angefahrenen
Tauchplätze in dieser Gegend noch nie so fischarm erlebt. Bei beinahe jedem Tauchgang Fische bis höchstens ca. 25 cm
Größe, NULL Hai, NULL Delfin, NULL Stachelrochen, NULL Adlerrochen, NULL Barrakuda, NULL Schildkröte, NULL Lobster,
NULL Garnelen, 2 ganze Schnecken in der ganzen Woche. Zu allem Überfluss haben abends dann die Schnorchler von ihren
Begegnungen im Hausriff - Schildkröte, Hai, Muräne und dann auch noch ein junger Dugong - berichtet.
Kommentar der Tauchbasis: "In deutschen Baggerseen gibt es nicht so viel Fisch". Jawohl, Frau Lehrerin, danke. Ja,
die Tauchbasis Baracuda Lahami Bay war auch so ein Thema. Etwas seltsame Organisation, zunächst aber das Positive:
Sicherheitsbelehrungen, Briefings, Trockenräume in der Basis, Transfer zum Boot waren einwandfrei, hier gibt es nichts
zu meckern. Viel Sympathie kam nicht rüber, die anwesenden Damen und Herren hielten es meist nicht für nötig, auch
nur zu grüßen. Anstelle dessen gab es dann Diskussionen über "verschwundene" 9 Kilogramm Blei. Check-Dive wurde mal
verlangt, mal nicht, je nach Laune. Wenn man den Tauchguide an Bord (gegen Extragebühr) nicht extra vorher "bestellt"
hat, kommt er erst gar nicht mit ins Wasser. Sorry, Leute, das kennen wir von ägyptischen Tauchbasen so gar nicht.
Wir brauchen eigentlich keinen Babysitter unter Wasser, aber bei manchen Tauchplätzen (zum Beispiel bei Shaab Said North -
vor lauter Korallengarten den Weg nicht gefunden) wäre ein Guide, auch wenn er nicht direkt vor einem taucht, ganz
sinnvoll ("Hättet Ihr eben einen Guide bestellen müssen").
Sehr gefreut hat uns, dass wir wunschgemäß Shaab Claudio wieder betauchen konnten, dies ist wirklich einer der
schönsten Tauchplätze im Süden Ägyptens. Sehr hilfsbereit und freundlich war die Crew unseres Tauchbootes
"Ocean Bird 4", das Boot ist in einem guten Zustand und es war genügend Platz für alle Taucher vorhanden, wobei man
dazu sagen muss, dass nicht sehr viele Taucher eingeschrieben waren.
An unserem letzten Urlaubstag zeigten Babsy und Ingo mir dann die "große" Schnorchelstrecke im Lahami Hausriff
(ca. 1,5 Stunden - Einstieg hinter dem Nordriff bis zum Babyriff am Tauchcenter). Nachmittags waren wir Frauen auf
Fotojagd - Nest der Fischadler am Surfstrand - während die Männer erst eine Videokamera geschrottet und sich danach
auf die Terrasse des Surf-Cafés verzogen hatten.
Fazit: Eine abwechslungsreiche Woche im Lahami Bay zum Jahresende, tolles Hotel inmitten eines
Vogelparadieses. Das Tauchen hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt, aber als Bade- und Schnorchelhotel unbedingt
zu empfehlen.
Vielen Dank an Frau Wolf (Ursula) und schöne Grüße nach Berlin!!!