Flug mit Qatar Airways ab Frankfurt. Beim Check In längere Diskussionen und Wartezeit wegen der Akkus unserer
Videokamera, die als gefährliches Gut bezeichnet wurden. Nach Begutachtung wurde uns dann doch der Transport erlaubt.
Die Schlange hinter unserem Schalter war in der Zwischenzeit ziemlich lang geworden.
Flug mit einigen Turbulenzen, die leichte Verspätung in Frankfurt wurde aufgrund des Rückenwindes wieder
aufgeholt und wir landeten um ca. 22.30 Uhr Ortszeit in Doha (Flugdauer ca. 5 Stunden). Der Flughafen Doha ist
recht groß, der Bus fuhr uns in einer gefühlten halben Stunde vom Flieger zum Transferterminal. Dort gibt es
nicht wirklich viel zu sehen, einige wenige Shops für Parfüm, Elektronik, Andenken und eine große Lounge.
Nachts um 1 Uhr ging es dann weiter nach Male, inklusive der Zeitverschiebung war die Landung 7.30 Uhr
in Male (Flugdauer etwa 4 Stunden). Wir waren der erste ankommende Flieger dort, entsprechend schnell war
die Anreise, was uns aber nicht viel nützte, da der Abholer für unser Schiff noch nicht da war.
Nach etwa 1 Stunde wurden wir dann von unserem Tauchguide Mohamed mit dem Dhoni auf unser Schiff, die
M/Y ARI QUEEN gebracht. Wir waren die ersten Gäste an Bord und nutzten die freien Stunden zu einem
dringend notwendigen Schlaf.
>Nach dem Mittagessen gab es eine Einweisung für das Schiff, um 14 Uhr dann auch das erste Briefing
für das Tauchen der vor uns liegenden Woche. Danach fand ein Check-Dive statt, ohne Übungen, sondern
hauptsächlich zum Testen der Bleimenge und der Tarierfähigkeiten. Wir waren 17 Taucher und wurden in
2 Gruppen eingeteilt, die erste Gruppe tauchte mit Mohamed, die zweite (unsere Gruppe) mit Yassir.
Nachfolgend eine Auflistung der von uns betauchten Plätze im Nord-Male-, Süd-Male- und Ari-Atoll:
1. Faru Beyru (Nähe Male), 28° C, bewölkt
Check-Dive, keine Strömung, wir wurden von zwei sehr anhänglichen Manta Mobulas über längere Zeit begleitet, leider hatten wir Kamera und Video an Bord gelassen.
2. Banana Reef (Nordmale-Atoll) 28°,bewölkt
Bei der Hinfahrt Delfine, beim Abtauchen die erste Schildkröte gesehen. Dieses Riff ist immer wieder schön, man kommt sich vor wie in einem großen Aquarium. Viele Fischschwärme – Füsiliere, Schnapper, Wimpelfische, Fledermausfische - , mehrere Muränen und die üblichen Riffbewohner. Beim Austauchen auf der Riffplatte dann schöne Tischkorallen zu sehen.
3. Embudu Kandu (Südmale-Atoll)29°, bewölkt.
Leider war auch dieses Mal für uns keine Chance, mit dem Express mitzufahren, da die Gegenströmung wieder zu stark war. So konnten wir die vielen Grau- und Weißspitzen-Riffhaie nur für einige Minuten von oben betrachten und wurden dann von der Strömung in die falsche Richtung über das Riffplateau gezogen. Da hier absolut nichts zu sehen war, war der Tauchgang bereits nach 15 Minuten beendet.
4. Losfushi Kandu (Südmale-Atoll) 29°, bewölkt
Der letzte Tauchgang am 2. Tag war recht interessant, die Strömung war mäßig, aber vorhanden. Dadurch war im Kanal doch einiges los, Napoleons, Weißspitzen-Riffhaie und als Highlight jagende Tunas konnten wir beobachten. Wir waren ausnahmsweise ohne Guide in einer 4-er-Gruppe unterwegs, was sehr angenehm war.
5. Kandooma Thila (Südmale-Atoll) 29°, bewölkt
Der Early-Morning-Dive sollte uns Grauhaie bei der Morgentoilette zeigen, leider waren diese nicht da. Die Gegenströmung wurde vom Guide als „leicht“ bezeichnet, die Luft war dennoch nach 45 Minuten zu Ende.
6. Omadhoo Thila (Ari-Atoll) 29°, bewölkt
Wunderschönes Riff, in der Mitte mit Weichkorallen bewachsen. Die üblichen Riffbewohner, außerdem Stachelrochen im Überhang, diverse Kugel- und Kofferfische, Ammenhai in kleiner Höhle. Viele, schöne Anemonen und am Ende dann ein riesiger Schwarm Wimpelfische auf der Riffplatte.
7. Vilamendhoo Thila (Ari-Atoll) 28° bewölkt
Sehr schönes Thila, leider etwas wenig Platz für unsere Gruppe und eine zweite (Italiener). Langschnauzenbüschelbarsch in Gorgonie gefunden, viele Süßlippen vor Überhang und sehr großer Kugelfisch in Höhle. Am Ende starke Strömung auf dem Riffdach, die beiden Tauchgruppen wurden durcheinandergemischt, etwas chaotischer Aufstieg.
8. Bodufinolhu Thila (Ari-Atoll) 28“, bewölkt
Tauchgang im südlichen Ari-Atoll bei leider schlechter Sicht. Ungefähr 10 Manta Mobulas gesichtet und einige Weißspitzenriffhaie unter uns im Sand.
9. Maamigili Beyru (Ari-Atoll) 29°, sonnig
Zunächst Schnorcheln mit drei Walhaien und gefühlten 80 anderen Schnorchlern, insbesondere der letzte Walhai war sehr geduldig mit uns. Danach Tauchgang, um vielleicht die Walhaie nochmals zu treffen. Dies klappte leider nicht, dafür waren wieder mehrere Manta Mobulas unterwegs, davon 7 in einer Formation – wunderschön!!
10. Kudarah Thila (Ari-Atoll), 30°, sonnig
Wunderschöner Tauchplatz mit mehreren Blöcken und Überhängen, darin Schwärme mit Schnappern, mehrere Zackenbarsche. Dazu Tunfische, Muränen, Napoleons, diverse Putzerstationen. Der beste Tauchplatz auf der Tour, leider hatten wir etwas schlechte Sicht.
11. Madivaru (Ari-Atoll) (30°, sonnig)
Leider gab es auf der Putzerstation keine Mantas zu sehen. Dafür Stachelrochen, mehrere Napoleons, jede Menge Riff-Fische. Kaum Strömung.
12. Kalhahandhi = Panettone (Ari-Atoll, 29°, bewölkt)
Endlich die Mantas, mehrere große Exemplare, die für uns ihre Runden gedreht haben. Die Sicht war allerdings wieder extrem schlecht.
13. Miyaru Thila (Ari-Atoll, 29°, bewölkt)
Graue Riffhaie bei sehr schlechter Sicht gesehen. Viel Riff-Fisch, sehr viele schöne Anemonen, Rotfeuerfische, Drachenköpfe.
14. Faymini Thila (Ari-Atoll, 29°, sonnig)
Wieder Graue Riffhaie gesehen, diesmal ganz nah, dazwischen unglaublich viele Fledermausfische, die in der leichten Strömung gestanden sind. Zwei schlafende Schildkröten in Überhängen, Fangschreckenkrebs, großer Octopus, unter den Tischkorallen auf der Riffplatte schlafende Babyhaie (Schwarzspitzen). Sehr schön.
15. Maaya Thila (Ari-Atoll, 29°, sonnig)
Nachttauchgang mit jagenden Grau- und Weißspitzenriffhaien, Stachelrochen, Rotfeuerfischen, Muränen. Dazu eine schlafende Schildkröte direkt unter dem Seil und drei Steinfische. Sehr unterhaltsam, zum Glück außer uns keine anderen Taucher am Platz.
16. Mas Thila = Fish Head (Ari-Atoll)
Zum Abschluss der Tauchsafari nochmals ein Tauchgang mit viel (Gegen-)Strömung, einige Grau- und Weißspitzenriffhaie waren auch unterwegs. Am Ende noch eine Schildkröte gesichtet.
Ein paar Worte zum Liveaboard auf der MY Ari Queen:
Das Boot für maximal 20 Taucher ist wirklich sehr großzügig geplant, es gibt auch bei Vollbelegung genügend Platz für alle – sowohl in den Kabinen (mit begehbarem Kleiderschrank!), im Salon beim Essen, auf den Sonnendecks.
Die Crew ist sehr hilfsbereit und freundlich. Tauchen vom Begleitdhoni aus, die Ausrüstung bleibt während der gesamten Tour dort, hier befindet sich auch der Kompressor zum Füllen der Flaschen.
Das Essen ist gut und abwechslungsreich, dreimal täglich als Buffet. Mittags gibt es meist Fischgerichte mit Salat oder Gemüse, abends Fleisch. Als Dessert frisches Obst, Melonen, Papaya und Ananas. An einem Abend wurde ein Barbecue auf einer unbewohnten Insel angeboten, danach gab es noch Bodu Beru.
An unseren Guide Mohamed mussten wir uns erst gewöhnen. Er ist vor allem zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, besteht immer auf Einhaltung seiner manchmal etwas eigenen Regeln, vor allem unter Wasser. Die Briefings sind oft etwas unverständlich, da er sehr undeutlich Englisch spricht. Es war für uns auch etwas ungewohnt, immer dem Guide zu folgen, was aber aufgrund der unterschiedlichen Strömungsbedingungen Sinn macht. Nach ein paar Tagen hatten wir uns aneinander gewöhnt und viel Spaß an Bord, was natürlich auch an den anderen Gästen lag. Es waren 11 Deutsche, 4 Schweizer und 3 Israelis an Bord, überwiegend erfahrene Taucher.
Abschließend können wir sagen, dass wir uns an Bord der Ari Queen sehr wohl gefühlt haben.
Am vorletzten Tag wurde ein Ausflug nach Male angeboten. Da wir nun schon so viele Jahre die Malediven besuchen und es bist jetzt nie so richtig mit einem Besuch der Hauptstadt geklappt hatte, nahmen wir die Gelegenheit wahr. In Male gibt es nicht so sehr viele Sehenswürdigkeiten, obligatorisch auch für uns war ein Besuch des Gemüse- und des Fischmarktes. Neben der Moschee gibt es einen kleinen Park (Sultan Park), wo man einige sehr schöne exotische Pflanzen und bemerkenswerte Bäume besichtigen kann. Es gibt natürlich auch die üblichen Geschäfte für Bekleidung ,Uhren, Schmuck, Souvenirs und vor allem Tauchausrüstung.
Die zweite Hälfte unseres diesjährigen Malediven-Urlaubs verbrachten wir dann erneut auf der Insel Ihuru im Nordmale-Atoll. Wir hatten wieder einen Bungalow auf der Sonnenaufgangsseite (mehr Schatten!) und waren doch sehr erstaunt darüber, wie wenig Strand es dieses Jahr hier gab. Es waren sehr viele Sandsäcke zur Befestigung vorhanden, die Palmen standen beinahe im Wasser. Dadurch verkleinert sich natürlich auch der bungaloweigene „Garten“ erheblich.
Für uns ein besonderes Highlight war jedoch die Tatsache, dass zwei Häuser weiter ein Fischreiher-Paar sein Nest gebaut hatte und die Jungvögel von ihnen gefüttert wurden, für Unterhaltung war daher immer gesorgt. Auch die Weißbrust-Kielrallen waren wieder da und forderten täglich frisches Wasser ein. Ansonsten gab es die üblichen Geckos, Glanzkrähen, Ameisen, keine Mücken, keine Kakis, keine Raupen, kein Schreivogel.
Das Essen auf Angsana Ihuru war von gleicher Qualität wie 2010, morgens und mittags gibt es Buffet, abends abwechselnd Buffet und Menu, wobei uns beides gut gefallen hat. Im Restaurant gab es im Servicebereich einige bekannte Gesichter, auch die Köche begrüßten uns wie alte Freunde. Die Getränkepreise sind schon recht anspruchsvoll, Cola und andere Limonaden 5,50 USD, Bier 7 USD, Eistee ab 5 USD aufwärts, die 1,5 Liter Flasche stilles Mineralwasser kostet 3,50 USD (im Bungalow werden vom Roomboy täglich 2 Liter Trinkwasser bereitgestellt).
Die Gästestruktur war im Vergleich zu 2010 eine völlig andere, die Insel war eigentlich fest in europäischer Hand, die Asiaten waren diesmal in der Unterzahl.
Im Divecenter gab es einige Veränderungen, Hameed und Ali waren nicht mehr da, Zoona ist derzeit schwanger, wird aber die Leitung der Tauchbasis behalten. Wir waren meist morgens ab 8.30 Uhr mit dem Boot „Banyan Tree 1“ unterwegs und betauchten zusammen mit Bianca und Thorsten die uns bekannten Tauchplätze wie Furana North, Bodu Hithi Thila, Nassimo Thila, HP Reef und andere bei mehr oder weniger Strömung. Man muss immer wieder betonen, wie abwechslungsreich die Hausriffe von Ihuru und Vabbinfaru sind, auch hier findet man Stachelrochen, Schwarz- und Weißspitzenriffhaie, Ammenhaie, Schildkröten und, und, und. Einmal waren wir am Ihuru-Hausriff nachts tauchen, hierbei trafen wir unerwartet auf eine Gruppe von vier Adlerrochen, außerdem war aufgrund des Vollmondes „Coral Spawning“ im Gange, auffallend war die Menge an leuchtendem Plankton im Wasser.
Fazit: Ein wieder mal sehr abwechslungsreicher Malediven-Urlaub, die Kombination von Tauchsafari und Inselfeeling hat uns sehr gut gefallen. Das Wetter war erstaunlicherweise nicht so, wie wir es von unseren Frühjahrs-Urlauben dort kennen, wobei es nur 2x nachts geregnet hat. Es war aber überwiegend bewölkt, einen Sonnenuntergang konnten wir nur selten bewundern. Erst in den letzten Tagen auf Ihuru ließ auch der Wind etwas nach, auch das Schnorcheln in dem ruhigen Gewässer hat uns dort sehr gut gefallen.
Die Strandsituation auf Ihuru war allerdings im Vergleich zu unserem letzten Aufenthalt teilweise recht dramatisch, das Wasser rückt schon recht nahe an die Bäume heran. Dennoch steht für uns diese kleine Insel immer noch auf Nr. 1 unserer Wunschliste. Im Sommer 2012 wird jedoch eine umfangreiche Renovierung nicht nur der Bungalows stattfinden, hierbei wird auch ein Umbau in der Form stattfinden, dass die Raumfläche im Wohnbereich vergrößert wird (durch Wegfall der Terrasse). Dadurch wird auch Platz für ein größeres Doppelbett geschaffen, was sehr zu begrüßen ist.