Die Reise sollte eigentlich nach Filitheyo gehen, viele Monate vorher hatten wir schon die Kataloge gewälzt und uns
Informationen im Internet eingeholt. Unsere ERSTE MALEDIVENREISE - das sollte schon etwas Besonderes sein! Wir freuten
uns bereits wie die Könige auf blauen Himmel, glänzenden weißen Palmenstrand und türkisfarbenes Wasser.
Schon alleine der Anflug über die vielen Inseln inmitten des Indischen Ozeans war ein Erlebnis,
doch gleich nach der Ankunft in Male folgte die große Ernüchterung. Eine äußerst junge Dame als Vertreterin unseres
Reiseveranstalters teilte uns mit betrübtem Gesicht mit, dass die Insel Filitheyo leider, leider überbucht sei. Sie
könnte uns aber stattdessen ein ganz tolles, noch viel besseres Angebot machen - eine Insel mit noch mehr Luxus: Medhufushi.
Da wir ja die absoluten Malediven-Neulinge waren, ließen wir uns dann doch beschwatzen und stiegen nach
unfreundlichen 5 Stunden Wartezeit in der Hilton-Lounge des Flughafens Male in das Wasserflugzeug Richtung Meemu Atoll.
Tja, Meemu-Atoll, wo liegt das eigentlich? "Ganz weit unten im Süden", das Atoll war damals kaum erschlossen, die
Insel Medhufushi war erst wenige Wochen eröffnet gewesen. Auf der Insel angekommen, mussten wir dann erfahren, dass
außer uns noch etwa 15 weitere Urlauber dort gestrandet waren. Auf diesem Weg viele Grüße an Werner und Jutta, Susi
und Conny!
Medhufushi war jedoch eine wirklich schöne Insel mit einer riesigen
Lagune und herrlichen Palmenstränden. Die sehr geräumigen Beach Villen waren sehr schön möbliert, wir bestaunten
erstmalig ein Open-Air-Badezimmer, auch die Terrasse mit Sitzgelegenheiten und maledivischer Schaukel gefielen uns
sehr. Die Küche war sehr gut, insbesondere die Sushi-Ecke hatte es uns angetan. Obwohl wir nach 5 Tagen nach Filitheyo
hätten wechseln können, sind wir letztendlich auf Medhufushi geblieben, da die Insel uns wirklich gut gefallen hatte.
Jedoch vom Tauchen waren wir dann doch etwas enttäuscht. Die Malediven gelten ja als eines der besten Tauchreviere
überhaupt, entsprechend groß war unsere Erwartungshaltung. Jetzt wollten wir endlich Haie, Mantas, Schildkröten und
die berühmten Fisch-Schwärme sehen! Leider war das Meemu-Atoll hierfür nicht die richtige Adresse, wir hatten wohl
auch das Pech, dass die Tauchbasis Werner Lau noch nicht lange genug auf der Insel war. Das bedeutet, dass man die
guten Tauchplätze wohl einfach noch nicht kannte. "Kachel-Rainer" und Chihiro, genannt Broccoli taten dennoch ihr
Bestes und wir unternahmen mit ihnen einige Fullday-Trips, um neue Tauchhighlights zu finden, denen wir sogar die
Namen geben durften. Dabei waren die Plätze in der Nähe der beiden Außenriff-Kanäle Mulah-Kandu und Mulee-Kandu die
besten, so "Simply the Best", "Mantas and More" oder "Shark´s Tongue". Tauchplätze hingegen mit dem Namen "Picasso"
oder "Van Gogh" waren genauso tot wie ihre Namensgeber, überall abgestorbene Korallen, braune Algen, kaum Fische,
ganz schlechte Sicht.
Die Insel Medhufushi hat leider kein Hausriff, daher wird es für uns wohl kein nächstes Mal
auf dieser schönen Insel geben