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Reisebericht Mexiko - Sea of Cortez & Islas Revillagigedos (San Benedicto, Socorro und Roca Partida)


mit der 'Nautilus Undersea' im Juni 2023


Eigentlich war es ja der dritte Versuch (Absage der Tauchsafari wegen des Hurricanes Blanca im Sommer 2015 und Antjes Erkrankung auf der Nautilus Explorer 2018) und aller guten Dinge sind ja bekanntlich 3.

Vorweggenommen: Diesmal keine Krankheiten oder Verletzungen, jedoch war auch dieses Mal ein Teil des Gepäcks in Mexico City stehengeblieben, leider Rolands Tauchgepäck, der sich drei Tage lang mit der Leihausrüstung von Baja Expeditions behelfen musste. Zum Glück war die Reise vom Ablauf her so geplant, daß wir die erste Woche im Hotel Catedral in La Paz verbrachten, von dort aus wurden Tagesausflüge mit dem Tagesboot "Westerly" unternommen.

Ziel dieser Exkursionen war zum einen die Begegnung mit den Seelöwen in der Sea of Cortez und die Migration der Mobulas, die sich leider in diesem Jahr weiter draußen in der Ventana Bucht aufhielten. Dies bedeutete, daß wir in der 2. Wochenhälfte jeweils frühmorgens mit dem Bus auf dem Landweg zur Bucht gefahren wurden, da der Weg per Schiff 3-4 Stunden gedauert hätte (auf dem Rückweg nicht zu vermeiden)

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Westerly
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Mobulas, Sea of Cortez
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Los Islotes




Es hat auch alles geklappt mit den ersehnten Sichtungen. Sowohl die verspielten Seelöwen bei Los Islotes, als auch die Mobulas waren in ausreichender Zahl vor Ort. Es gab hier unterhaltsame Tauch- und Schnorchelgänge, zu sehen waren auch Walhaie, Grauwale, Mantas, Delfine und Pilotwale.

Die Crew der Westerly war Klasse, eine Truppe von 6 "Jungs", immer gut gelaunt, hilfsbereit und insbesondere auch als Spotter unschlagbar.

Das Wetter war durchwachsen, tagsüber war es recht warm, abends dann auch für europäische Verhältnisse relativ kühl. Insgesamt war es durch die langwierigen Transfers etwas anstrengend, aber eine tolle Erfahrung, die vielen Mobulas springen und schwimmen zu sehen.

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Panga 'Cachalote'
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Seelöwen, Los Islotes
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Westerly spotter


Am Ende der Woche ging es dann nach etwa 3 Stunden Fahrt Richtung Süden über eine recht holprige Piste nach Cabo Pulmo, einem Nationalpark mit wunderbaren weißen Stränden und einer großartigen Unterwasserwelt. Hier kann man sehr deutlich sehen, wie durch Naturschutzbemühungen die Artenvielfalt wächst. Wir hatten Glück, insbesondere der Wracktauchgang "El Vencedor" ist limitiert, es gibt jeden Monat nur eine gewisse Anzahl an Permits. Wir hatten außerdem Glück mit der Sichtweite, was in dieser Region wohl keine Selbstverständlichkeit ist. Aber der Tauchgang mit etwa 25 Bullenhaien, obwohl zeitlich beschränkt, war wirklich etwas Besonderes. Sie waren überall, vorne, hinten, seitlich, oben, unten, manchmal etwas neugierig, aber nie gefährlich nahe. Der darauffolgende Tauchgang an einem Korallenriff war wegen der Menge an Fisch auch sehr schön, konnte das Erlebnis mit den Haien aber nicht toppen. Die Haie waren übrigens weder mit Futter geködert, noch anderweitig angelockt.

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Cabo Pulmo
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Bullenhai
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Birdwatching in Cabo Pulmo


Ansonsten war der Service der Tauchbasis nicht gerade zu empfehlen, der Ausstieg aus dem Boot etwas schwierig und die Unterkünfte vor Ort ziemlich einfach. Eine kleine Entschädigung gab es in der Form, dass man frühmorgens sehr schön Vögel beobachten konnte, hier hätten wir uns insgesamt etwas mehr Zeit gewünscht, aber direkt nach den Tauchgängen ging es weiter nach Cabo San Lucas, die zwei Übernachtungen dort hätte man uns ruhig schenken können, das Hotel Tesoro war uns bereits von den Aufenthalten 2015 und 2018 bekannt, es ist in zentraler Lage, ein riesiger Hotelkomplex, wie viele dort. Da waren uns La Paz und sogar Cabo Pulmo als Urlaubsort wesentlich sympathischer gewesen.

Endlich wurden wir dann zum Einchecken in die Tauchbasis der Nautilus Flotte gebeten, nach mehreren Stunden ging es abends endlich los. Wir hatten Kabine #1 im Unterdeck der Nautilus Undersea, das Boot war uns schon von unserem Cocos-Urlaub 2010 bekannt, damals hiess es Undersea Hunter. Die Überfahrt sollte bei recht hohem Wellengang etwa 30 Stunden dauern, die Revillagigedo-Inseln sind gut 800 km von der mexikanischen Küste entfernt.

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Schulen von Fischen
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Haie und Hummer
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Neugieriger Tölpel


Unsere Guides waren Pascal, Elise und Dani (letztere verließ uns leider nach einigen Tagen auf die Belle Amie), sie waren alle sehr kompetent, hilfsbereit und freundlich. Auch die Seeleute auf den Pangas waren immer zur Stelle, war auch wichtig, da wir während der gesamten Tour hohen Seegang hatten, was das Einsteigen in die Beiboote etwas schwierig machte. Ansonsten waren die Sichtweiten vor allem bei San Benedicto leider relativ schlecht, die Hammerhaie an der Putzerstation vom Tauchplatz "Canyon" waren mehr zu ahnen als zu sehen.

Bereits am Ende des 1. Tauchtages begann die mehrstündige Überfahrt nach Roca Partida, dies ist eine nur von Vögeln bewohnte Felsinsel im östlichen Pazifischen Ozean und zugleich die kleinste der Revillagigedo-Inseln (107 km westlich von Socorro). Aufgrund der exponierten Lage ist das Tauchen am Roca Partida (=gespaltener Felsen) sehr speziell, hier trifft sich die Hai-Society der großen Meeresbewohner bei ihrer Durchreise, die Insel dient als Futterplatz, Ruhestätte und Putzerstation.

Wir trafen hier wieder die bekannten Galapagos-, Silberspitzen-, Seiden- und Weißspitzen-Riffhaie. Letztere liegen ja immer in Gruppen in den Überhängen des Felsens, zusammen mit riesigen Hummern, eine ziemlich faule Gesellschaft. Außerdem begegneten wir 2 Mal einem relativ großen Walhai, immer wieder waren außerdem Fischschwärme zu sehen, Tunas, Stachelmakrelen und andere.

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Walhai, Roca Partida
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Goldaugengrunzer
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Weißspitzen-Riffhai


Leider beschloß unser Kapitän, Roca Partida am Ende des Tages aufgrund der weiterhin hohen Wellen wieder zu verlassen und daher waren wir am darauffolgenden Tag wieder bei San Benedicto, wo wir vier Tauchgänge am "Boiler" machten. Hier kam es dann zu vielen Begegnungen mit den "freundlichen" Ozeanischen Mantas (manta bisostris). Das besonders zutrauliche Verhalten der Mantarochen gegenüber den Tauchern in Socorro ist wohl einzigartig, die Tiere lieben es, sich bis auf 1 Meter Distanz den Tauchern anzunähern, Augenkontakt herzustellen und sich von den Luftblasen am Bauch massieren zu lassen. Wir haben schon viele Mantas in unterschiedlichen Gewässern gesehen (Malediven, Raja Ampat ….), aber diese Mantas sind wirklich einzigartig.

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Manta, El Boiler Antje Schultner
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Manta Cabo Pearce Antje Schultner
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Riesenmanta


Am nächsten Tag tauchten wir dann bei der größten Insel des Archipels, der Insel Socorro. Hier bot nach der obligatorischen Anmeldung am Marine-Stützpunkt der Tauchplatz Cabo Pierce die besten Bedingungen, leider war es nicht mehr möglich, zum Boiler zurückzukehren, er liegt ziemlich exponiert einige hundert Meter vor der Westküste San Benedictos, wo man relativ schutzlos Wind und Wellen ausgeliefert ist.

Den letzten Tauchtag unserer Tour verbrachten wir dann nochmals bei der Insel Benedicto in der Hoffnung auf Hammerhai-Sichtungen bei der Putzerstation am Canyon. Jedoch waren auch hier die Wellen recht hoch und die Sichtweiten unter Wasser waren eingeschränkt, die Tiere waren da, aber nur schwer zu sehen, geschweige denn zu fotografieren.

Und so begann dann die etwas ungemütliche Rückfahrt, die dieses Mal noch etwas länger als die Hinreise dauern sollte. Einige Mittaucher waren kaum während der Überfahrt zu sehen, da auf dem Sonnendeck teilweise ein kräftiger Wind blies, zogen manche sich in ihre Kabinen zurück und tauchten nur zu den Mahlzeiten wieder auf. Dem Küchenchef an dieser Stelle ein großes Lob, wie überhaupt der ganzen Crew, das Boot ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber man fühlt sich dennoch wohl bei der Nautilus Flotte.

Morgens gegen 6 Uhr hatte dann das Geschaukel endlich ein Ende und wir liefen in den noch ruhigen Hafen von Cabo San Lucas ein, wo wir dann 2 Stunden später auf die Transferfahrzeuge zum Flughafen verteilt wurden. Mit Zwischenstopps in Mexico City und Amsterdam erreichten wir dann nach einer endlichen Rückreise ohne besondere Vorkommnisse Frankfurt/Main mit dem Dreamliner von Aero Mexico.

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Roca Partida
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Sundown
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Oberflächenpause