Kurzfristig erfuhr ich (Roland) von der Jahresabschlussreise der MY Independence II. Da meine Antje nicht nochmals nach Ägypten wollte, habe ich kurzerhand diese Tauchsafari gebucht und mir eine Kabine mit Nico geteilt. Die meisten Bilder in diesem Bericht stammen dann auch von ihm. (http:www.divepics-posea.tk)
Die Anreise zur Indy II in Port Ghalib erfolgte mit Condor von Frankfurt nach Hurghada. Von Hurghada Flughafen wurden wir gewohnt professionell von Judith und ihren Mitarbeitern (Bluewater-Safaris) abgeholt und mit einem Kleinbus in unter drei Stunden nach Port Ghalib gebracht. Dort erwarteten uns an Bord bereits der Rest der Gäste mit dem Abendessen, sowie ein herzlicher Empfang der Crew.
Nico und ich hatten die Kabine drei im Unterdeck. Diese ist ausreichend groß für zwei Taucher, die für eine Woche Gepäck und Ausrüstung mitgebracht haben. Die beiden Betten bieten Platz für die leeren Koffer und ein Schrank nimmt die Kleidungsstücke auf. Jeder Teilnehmer der Reise erhielt im Übrigen diesmal einen Bademantel sowie ein ägyptisches Umhängetuch, die sich beide als sehr praktisch nach den Tauchgängen erwiesen.
Am nächsten Morgen ging es gleich früh los, da das Bootsbriefing noch am Vorabend durchgeführt und alle Dokumente eingesammelt worden waren. Bei Lufttemperaturen um die 25°C und etwa gleichen Wassertemperaturen erfolgte der "Checktauchgang" am Ras Torombi, nicht weit von Port Ghalib entfernt. Auch der zweite Tauchgang an diesem Tag fand hier statt. Wenn dieser Tauchplatz auch recht unspektakulär ist, so bot er mir doch Gelegenheit, meine Neuerwerbung einer GoPro Hero3 Videokamera erstmals auszuprobieren. Ebenfalls erstmalig habe ich die G11 im Originalgehäuse von Canon, ausgestattet mit dem INON Blitz zum Einsatz gebracht.
Um es gleich vorauszuschicken: Die Technik hat mich mehrfach im Stich gelassen, sodass ich wenige Fotos und nur ein paar erste Videos mit nach Hause gebracht habe.
Die Überfahrt zu den Brothers Islands fand am Abend statt und war ungewöhnlich ruhig. Noch vor Mitternacht des ersten Tauchtages machten wir an der Südseite des Großen Bruders fest. Hier sollten wir vier Tauchgänge bleiben, bevor wir zum kleinen Bruder wechselten. Wenn nicht schon beim dritten Tauchgang mein Tauchcomputer angezeigt hätte, dass er gerne eine neue Batterie will, wäre dieser Morgen auf dem Südplateau ein besonderes Erlebnis gewesen. Ein Fuchshai unten und ein Longimanus oben ließen sich telegen videografieren. Ein Besuch des Wracks der "Numidia" gab mir die Chance die GoPro mit Licht auszuprobieren. Ich betauchte dieses interessante Wrack zum ersten Mal auch von innen. Dass meine Signalboje an der Nordspitze des Großen Bruders bei ziemlichem Wellengang dann ihren Geist aufgab und wir eigentlich nur schwer für die Zodiacfahrer zu erkennen waren, hat uns nur kurz gestört. Die Crew der Independence II ist eben sehr aufmerksam und war recht schnell zur Stelle, uns einzusammeln. Wir hatten an einer Putzerstation für Barrakudas getaucht und sehr schöne Motive im Video und auf Foto vor die Linse bekommen.
Nach dem Umsetzen zum kleinen Bruder machte ich noch einen Tauchgang bei leichter Gegenströmung am Steilhang und ließ den zweiten aus. Nach diesem, am Ende des dritten Tages machte der Kapitän los und fuhr in Richtung Daedalus Riff. Dieses erreichten wir am späten Abend und machten, wegen südlicher Strömung zunächst mit langen Leinen am Südplateau des Riffs fest.
Dieses Südplateau sollte dann auch Ziel unseres ersten Tauchgangs am 4. Tauchtages sein. Wegen ziemlicher Strömung haben wir aber diesen Tauchgang fast als Drift-Tauchgang empfunden. Die Makrelen, Weissspitzenriffhaie und Barrakudas hatten es offensichtlich nicht so schwer, wie wir. Trotzdem sind wir an gleicher Stelle nochmals getaucht und haben diesmal einen richtigen Drifttauchgang daraus gemacht. Mit rechter Geschwindigkeit hat uns die Strömung am Ostrand des Riffes mitgenommen und die Steilwand "gezeigt". Es war wegen des Saisonendes recht ruhig am Daedalus-Riff. Nur vier Boote, die auch noch an verschiedenen Stellen festgemacht hatten und sogar noch vor uns abfuhren, haben wir vor Ort gehabt. Auch am nächsten Tag, als unser Kapitän sich entschloss, von der Südseite weg und an die Nordseite des Riffes zu verlegen, wurden es nicht mehr Taucher. Im Gegenteil, wir hatten jetzt den Vorteil, direkt vom Boot ins Wasser zu springen und die Nordseite, von Nemo-City im Westen bis zur Steilwand im Osten zu tauchen und so etwaiger Strömung zu entgehen.
Auch am Daedalus-Riff konnten wir völlig ungestört einen Fuchshai fotografieren, der neugierig auf uns zu schwamm und seine Runden drehte.
Die Überfahrt zum Elphinstone Riff dauerte wieder ziemlich lange. Dieses haben wir an seiner Südseite betaucht und bei hervorragender Sicht die Schönheit dieses Riffes bewundern können. Steilhänge mit Weichkorallen sowie einige Weissspitzenriffhaie waren zu sehen. Wegen nachhaltiger Südströmung haben wir nur diesen einen Tauchgang gemacht und sind danach zum Abschluss eine Stunde weiter nach Marsa Shoona zum letzten Tauchgang gewechselt. Leider war dieser Flachwassertauchgang zusätzlich noch mit extrem schlechter Sicht "ausgestattet" sodass wir ihn nach 30 Minuten abgebrochen haben.
Die Tauchgänge im Roten Meer haben uns wieder fasziniert, wir haben allerdings leider keine Hammerhaie und auch keine Mantas gesehen. Trotzdem waren die Sichtungen interessant und herausfordernd. Fuchshaie und Barrakudas auf ihren Putzerstationen sind eben doch keine Allerweltserfahrung. Wir haben sie gehabt.
Die Ausrüstung spülen und trocknen war dann vor einem Landgang in Port Ghalib schnell gemacht. Das Packen der Koffer konnte gut noch am nächsten Morgen geschehen. Wie immer war auch der Rücktransport nach Hurghada professionell organisiert.
Für die herzliche und professionelle Betreuung auf dieser Tauchsafari möchten wir uns wieder einmal bei der erstklassigen Crew der MY Independence II sowie beim gesamten Team von Bluewater-Safari bedanken. Wir kommen wieder, und haben sogar schon gebucht.
Zum Schluß noch zwei Video-Clips
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Fuchshai |
Longimanus |