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Reisebericht Tauchkreuzfahrt Rotes Meer 2013

mit der MY Independence II (Fury Shoals, Daedalus, Elphinstone)

 

Bereits nach der Tauchsafari im letzten Jahr hatten wir uns entschlossen, für 2013 eine ähnliche Tour zu machen und daher zusammen mit Rainer und Kerstin unsere Wunschtour ausgesucht.

Leider hatten wir auch die Idee gehabt, den Flug nach Marsa Alam mit Sun Express zu buchen, eine Entscheidung, die wir uns das nächste Mal noch mal überlegen würden. Getränke sind hier fakultativ, zum Beispiel 2 Euro für 1 Cola, es gibt auf der Mittelstrecke nach Ägypten nur ein winziges Brötchen mit Käse, plus 0,1 Liter Mineralwasser, etwas wenig für einen 5-Stunden-Flug, wie wir finden.

Die Fluggesellschaft konnte natürlich nichts für den Streik des Bodenpersonals am Flughafen Marsa Alam, der uns für weitere 2 Stunden in der prallen Sonne mittags am Boden stehend schmoren ließ, aber wenigstens ein kostenloses Getränk in Form von Mineralwasser hätte man uns schon anbieten können. Das Bordpersonal wurde deswegen mehrfach angesprochen, fühlte sich aber nicht in der Lage, dies zu tun, man könnte ja Getränke kaufen!

Irgendwann hatte das Grauen dann ein Ende und gegen 15 Uhr waren wir dann endlich an Bord der Independence II und fühlten uns auch gleich wohl. Nach und nach trafen auch die anderen Taucher ein und los ging es mit dem Einräumen, Aufrüsten und mehreren Briefings für das Schiff und den Tauchbetrieb. Tauchguides waren Daniel und Melissa, es waren insgesamt 14 Taucher an Bord, wir hatten Kabine Nr. 7 auf dem Tauchdeck.

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Die Tour startete am nächsten Morgen außergewöhnlich früh gegen 9 Uhr bei leichtem Wellengang. Unser erstes Ziel sollte ein Checktauchgang bei Abu Dabab sein, der nächste Tauchgang war dann bei Shaab Marsa Alam. Danach folgte die Überfahrt zu den Fury Shoals. Dort gab es am nächsten Morgen gleich einen nicht ganz so frühen "Early Morning Dive" gegen 7.00 Uhr am Drop-Off des Shaab Sataya mit Napoleon, Barracuda & Co.

Gerade eben erst aus dem Wasser und noch vor dem Frühstück ging es dann gleich wieder in die Zodiacs, da die ersten Delfine gesichtet worden waren. Schnorcheln mit den Spinnerdelfinen in der Lagune des Shaab Sataya ist auch eine Glückssache, abhängig davon, wie viele Boote vor Ort sind. Wir waren nur wenige Schnorchler dort, die anderen beiden Zodiacs waren bald wieder verschwunden und wir hatten sie ganz für uns, die Gruppe von etwa 40 Tieren. Es war einfach nur traumhaft, mit den Delfinen zu schwimmen, die vor allem am Ende ganz nah herankamen und uns auch ihre Jungtiere präsentierten.

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Wir konnten uns nur schwer trennen, aber der nächste Tauchspot wartete schon auf uns, Malahi, der wunderschöne Korallengarten mit den Lichtspielereien. Der Nachttauchgang bei Gotha Sataya war eher eine Enttäuschung, außer Federsternen und Garnelen war kaum etwas zu sehen. Leider hatten wir die Erfahrung in den letzten Jahren schon öfter gemacht im Roten Meer.

Der 3. Tauchtag war gleichzeitig der letzte Tag bei den Fury Shoals, betaucht wurden Shaab Maksour und Shaab Claudio, der Nachttauchgang fand ebenfalls bei Claudio statt. Nachts ging es dann Richtung Norden zum Daedalus Riff (Abu el Kizan). Dieses Riff erhebt sich aus einer Tiefe von mehr als 600 Metern bis wenige Zentimeter unter die Wasseroberfläche. Da es direkt in der Schifffahrtsstraße liegt, befindet sich ein großer Leuchtturm auf dem Riffdach. Geankert wurde am Südplateau, wo das Riff in einer Tiefe von 25 Metern beginnt, hier findet man wundervolle Weichkorallen und Anemonenteppiche.

Tag 4 und 5 verbrachten wir mit je 3 Tauchgängen vor Daedalus, zusammen mit 3 bzw. 4 anderen Booten, eine recht günstige Situation, da sich die Taucher doch meistens an den selben Stellen einfinden. Bei beinahe allen Tauchgängen konnten wir einzelne Hammerhaie sichten, was ab und an zu einem rechten Kuddelmuddel unter Wasser führte, Taucher gingen verloren und dann gab es auch den ein oder anderen Deko-Tauchgang ohne ausreichend Luft. : Die Guides hatten also ziemlich zu tun. Jedoch: Der absolute Knaller war der zweite Tauchgang an Tag 5, wir wollten es einfach alle noch mal wissen und fuhren wieder Richtung Nordosten und gleich nach dem Abtauchen waren sie schon bei uns, eine Gruppe von äußerst neugierigen Hammerhaien (6 an der Zahl). Für uns alle, nur selten oder gar nicht erlebt, begann eine recht lange dauernde Interaktion, die Haie, die uns zu Beginn erst umkreist hatten, schwammen dann durch die Gruppe durch, einige kamen zum Anfassen nahe. Der ganze Spuk war leider nach etwa 15 Minuten zu Ende und natürlich waren alle Taucher happy inklusive der Guides.

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Am Abend des vorletzten Tages gab es dann wieder die längere Fahrt zur Küste beim üblichen Wellengang. Der Early Morning Dive bei Elphinstone war nicht ganz so ereignisreich wie erhofft, aufgrund der sehr starken Strömung am Nordplateau gab es einen Driftdive zum Schiff zurück. Lustig wurde es zum Ende des Tauchgangs, weil ein junger Napoleon sich entschlossen hatte, unsere Gruppe zu begleiten und etwas aufdringlich wurde. Der Abschlußtauchgang war dann bei Ras Shona, eine größere Bucht nahe unserem Ziel Ras Ghalib, hier trifft man mit viel Glück und äußerst selten einen Dugong, diesmal waren wir nicht fündig. Nach etwa 30 Minuten Fahrtzeit war endgültig Schluss, wir liefen in den Hafen Ras Ghalib ein, wo dann das große Abbauen, Reinigen und Trocknen der Ausrüstung begann.

Noch ein paar Infos zur M/Y Independence II: Das Essen war sensationell gut, abwechslungsreich und immer ausreichend (das frisch gebackene Brot am Morgen hat uns sehr gut gefallen, danke dafür). Die ganze Crew war sehr aufmerksam und hilfsbereit, die Zodiacfahrer hatten einen besonders schwierigen Job wegen der manchmal sehr hohen Wellen am Daedalus-Riff. An Bord gibt es jede Menge Platz für alle, Sitzplätze, Liegen etc. sind wirklich genügend vorhanden. Die Kabinen sind sehr großzügig geschnitten, auch die dazugehörigen Bäder. Die Betten und Matratzen waren sehr gut, was auch nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Kleiner Kritikpunkt war hier lediglich die Klimaanlage, die nicht immer funktionierte und recht laut war. Die Tauchguides Daniel und Melissa machten ihren Job sehr gut, die Briefings waren besonders ausführlich und informativ.

Wir würden in jedem Fall wiederkommen, dies war jetzt unsere dritte Tauchsafari mit Blue Water Safaris und hoffentlich nicht die letzte. Hammerhaikino gibt es HIER