Reisebericht Rotes Meer 2012 (Marineparks & Wadi Gimal)

Wie schon bei den Tauchreisen zuvor, gab es auch in 2012 wieder einmal kurz vor Beginn des Urlaubs eine kleine Änderung. Das von uns für eine Woche gebuchte Boot M/Y Independence 2 konnte wegen Motorschadens nicht auslaufen. Daher gingen wir noch einmal an Bord der M/Y Quick Shadow und es gab ein lautstarkes Wiedersehen mit der Crew, auch Guide Ahmed war wieder für unsere Tour eingeteilt worden. Durch Zufall (?) hatten wir wieder die gleiche Kabine im Oberdeck.

Air Berlin sorgte noch für eine nicht ganz unbedeutende Änderung der Flugzeiten, daher landeten wir schon morgens vor 8 Uhr in Marsa Alam, wurden von Bernard in Empfang genommen und verbrachten dann den restlichen Tag im Marina Lodge Hotel in Ras Ghalib.

Am nächsten Morgen ging es gegen 9 Uhr los, die erste Station wurde bei Ras Torombi wegen des obligatorischen Checktauchgangs gemacht. Wir waren lediglich 11 Taucher an Bord plus 2 Tauchguides, Ahmed und Line. Die See war sehr ruhig, man sah kaum Wellengang, das versprach und wurde tatsächlich eine sehr ruhige und relativ schnelle Überfahrt zu den Brothers, bereits am Nachmittag fand der zweite Tauchgang des Tages bei Small Brother statt.

 

 

Am zweiten Tauchtag wurde dann eine Änderung der Tour besprochen, aufgrund der Erfahrungen der letzten Wochen fanden noch zwei weitere Tauchgänge beim Kleinen Bruder, sowie zwei Tauchgänge beim Großen Bruder statt, gleich anschließend erfolgte die Überfahrt in den Süden nach Daedalus. Am besten gefallen hat uns der Tauchgang beim Wrack der Numidia, bereits beim Abtauchen kam uns der erste Hammerhai entgegen, außerdem gab es große Schulen mit Thunfisch, Barrcuda-Putzerstationen, schöne Gorgonien, Grauhaie, Napoleons. Die Sicht war sehr gut, es gab kaum nennenswerte Strömung.

Abends dann eine ebenfalls recht ruhige Fahrt nach Daedalus, wir erreichten diesen Tauchplatz am frühen Morgen des 3. Tauchtages. Außer uns waren während der folgenden Tage noch weitere 3 bis 5 Schiffe dort. In den darauffolgenden drei Tagen wurden dort 10 Tauchgänge angeboten, die es beinahe alle in sich hatten. Es war einfach alles vorhanden: Anemonenfelder bei Nemo City, wirklich riesige Barracudas und Thunfische, immer wieder die Napoleons als treue Begleiter, Seidenhai, Grauer Riffhai. Meist nachmittags waren mindestens 2 Weißspitzen-Hochseehaie bei den Schiffen zu finden. Und als Höhepunkt am 5. Tauchtag dann beim Early Morning Dive die Hammerhai-Schule mit etwa 15 ausgewachsenen Hammerhaien, die auf einmal wie eine Wand vor uns stand.

Leider war die Woche allzu schnell vorbei, es gab eine diesmal sehr unruhige Überfahrt während der Nacht zurück Richtung Küste, am 6. Tauchtag fand noch ein Early Morning Dive bei Elphinstone statt, auch hier waren Hammerhaie über dem Plateau zu sehen, eine Gruppe sah noch Delfine.

 

 

Aber der Tag war noch nicht zu Ende, es wartete eine weitere Überraschung auf uns am Tauchplatz Marsa Mubarak (Um el Ras). Bereits beim Anlegen wurde ein Dugong in der Bucht gesichtet, also wurden eiligst die Schnorchelsachen klargemacht und wir konnten einige Minuten mit dem Dugong und danach noch mit einer Schildkröte schnorcheln. Danach folgte der letzte Tauchgang der Tour, eine Gruppe ging zum Riff, die zweite in die Seegraswiese zur erneuten Suche nach der Seekuh. Und das Glück war auch dieses Mal auf unserer Seite, trotz nicht sehr guter Sicht und schwieriger Orientierung trafen wir die Seekuh wieder, sie war sehr gnädig mit uns, ließ sich nicht vom Fressen abhalten und kam nach mehrfachem Luftholen an der Oberfläche immer wieder zu uns zurück.

Irgendwann waren dann sowohl der Kamera-Akku als auch die Luft in der Flasche leer und wir mussten leider wieder zum Schiff zurück, welches dann nach dem Mittagessen zum nahe gelegenen Hafen nach Ras Ghalib zurückkehrte. Es begann dann das übliche Waschen, Trocknen und Packen der Ausrüstung, abends gab es noch ein „Public Viewing“ des EM-Halbfinales Spanien gegen Portugal im Hafen.

Am nächsten Morgen wurden wir dann zu unserem Hotel gebracht, wir wollten eine weitere Woche im Wadi Gimal verbringen. Leider waren wir dieses Mal zumindest vom Hotel Shams Alam, welches wir seit 2002 regelmäßig besucht haben, nicht allzu sehr begeistert. Das Hotel war zu 99% mit italienischen Gästen zusammen mit vielen Kleinkindern voll ausgebucht und hat sich wohl in den letzten Monaten zu einem dieser wirklich üblen All-Inclusive-Schuppen negativ verändert. Getränke werden nicht mehr serviert, die Ober sprechen leider nur noch italienisch (kein Englisch), zu den Stoßzeiten gibt es weder genügend Plätze, noch Geschirr oder Gläser. Es gibt sehr viele verschiedene Pasta oder Pizza, alternativ Pizza oder Pasta, nur selten die ägyptischen Speisen, die wir immer so toll fanden. Es gibt Spielplätze, Animation, Kamelritte, begleitete Schnorcheltouren (auf den Tauchbooten), Kinder-Pool-Partys, laute Musik und ganz viel „Ciao“. Das Personal scheint komplett ausgetauscht worden zu sein, kaum jemand hat mehr Zeit für ein freundliches Wort.

Wenn wir zum ersten Mal dieses Hotel besucht hätten, hätte es bestimmt kein Wiedersehen gegeben, da wir die Tauchbasis immer sehr gerne besuchen, werden wir es uns noch Mal überlegen. ? Auf diesem Wege herzliche Grüße an Kerstin, Essam und das Team vom Tauchcenter und natürlich auch ein DANKESCHÖN an Ahmed und Line für die tolle Begleitung der Marinepark-Tour, es hat uns wirklich sehr gut gefallen.