Die Anreise zu unserem Urlaubsziel im Frühjahr 2000 führte uns mit Malaysian Airlines über Kuala Lumpur und
Kota Kinabalu nach Tawau. Danach ging es mit dem Minibus weiter nach Semporna, von dort gab es einen 2-stündigen
Transfer mit dem Speedboat nach Sipadan. In Summe ca. 24 Stunden. Danach hieß es erstmal nur noch: Schlafen, schlafen,
schlafen.
Sipadan ist eine zu Malaysia gehörende Insel in der Sulusee östlich von Borneo, zugehörig zum Bundesstaat
Sabah.
Seitdem Jacques Cousteau über die Artenvielfalt von Sipadan geschrieben hat, ist die Insel jedem Taucher ein
Begriff.
Die Liste der Attraktionen ist groß, hier findet man noch Großfisch, den man leider in Asien nicht mehr so oft
antrifft. Am Barracuda Point trafen wir immer auf eine riesige Schule von Barracudas, die so groß war, dass sie die
Sonne verdunkelte. Außerdem gab es große Schulen von Makrelen, Riffhaie in großer Anzahl und Gruppen mit
Büffelkopfpapageienfischen. Schildkröten gehörten fast zum Alltag, wir haben sie an jedem Tauchplatz
angetroffen.
Die Anzahl der Gäste war damals bei insgesamt 5 Resorts auf 100 Gäste beschränkt, es befanden sich fast
ausschließlich Taucher auf der Insel.
Wir waren Gäste im Abdillah Paradise Resort, vom Jetty aus gesehen in östlicher Richtung. Die Einrichtung der
Gästehäuser oder Zimmer im Longhouse war recht spartanisch, gegessen wurde unter offenem Himmel im
Gemeinschaftsbereich auf Plastikstühlen. Gekocht wurde auch draußen, Victoria, die Küchenchefin zauberte auf
einfachstem Geschirr die tollsten Fleisch- und Fischgerichte.
Abends wurde das Unterhaltungsprogramm meist von den Tauchguides Daniel, Dave und Jafri gestaltet, alle Gäste waren
zum Mitmachen eingeladen. Dann wurden alte Songtexte, meist aus den 70-er und 80-er Jahren herbeigeholt, ja und dann haben
wir alle zusammen gesungen, Songs der Beatles, Rolling Stones und andere. Die Musikinstrumente bestanden aus alten Eimern als
Ersatz für das Schlagzeug, nur die Gitarre war echt. So ein Robinson-Feeling haben wir in den Jahren danach nie mehr
auch nur annähernd erlebt.
Zweimal in der Woche wurden abends Exkursionen mit einem Guide zu den Plätzen angeboten, wo Schildkröten ihre
Eier ablegten.
Wir hatten auch einmal die Gelegenheit, mit dem Guide zusammen junge Schildkröten, die in eingezäunten Gehegen
vor den auf der Insel ansässigen Waranen geschützt wurden, in die Freiheit zu entlassen.
Alles in allem ein toller Tauchurlaub, leider wurde die Insel 2004 zum Naturschutzgebiet erklärt und die dortigen Resorts geschlossen. Daher ist ein Besuch von Sipadan derzeit nur noch einer begrenzten Anzahl von Personen bei Tageslicht erlaubt.