Eigentlich sollte es im Winter 2005 ja nach Thailand gehen, gebucht war eine
Tauchsafari zu den Similan Islands, aber aufgrund des Tsunamis im Dezember 2004 mussten wir kurzfristig umbuchen. Unsere Wahl fiel
auf Südafrika, weil wir hier Landausflüge mit einer Woche Tauchen wunderbar kombinieren konnten.
Der Flug mit South African Airways führte uns nach Durban via Johannesburg,
wobei auf dem Zwischenstop natürlich wieder einmal unser gesamtes Gepäck stehen geblieben war. Hurra! Nach einer endlosen
Wartezeit holten wir dann unser Leihauto ab und fuhren eine ca.350 km lange Autobahn (bei uns würde so etwas höchstens
Landstraße heißen) Richtung Norden. Dort - in der Provinz Kwa Zulu Natal - liegt eines der bekanntesten Tauchgebiete
im Norden Südafrikas: Die Sodwana Bay. Strömungen aus Mozambique bringen die warmen Gewässer der Tropen in diese
Region, so dass hier die südlichsten Korallenriffe der Welt entstanden sind. Die Korallen formen kein durchgängiges Riff,
sondern bilden eine Anzahl von kleineren Riffen, die parallel zum Strand verlaufen. Erreicht werden die Riffe mit manchmal sehr
abenteuerlichen Bootsfahrten durch die hereinbrechenden Wellen.
Die Hauptbewohner dieser Riffe sind Rochen, Zackenbarsche, Schildkröten, Muränen,Papageienfische, Doktorfische, Garnelen, Muscheln -
eigentlich alles vorhanden. Je nach Saison kann man die berühmten "Reggies" (Sandtigerhaie) sehen.
In der Sodwana Bay erfordern die Ausfahrten mit den Zodiacs umfangreiche
Vorbereitungen: Die Ausrüstungen werden montiert und zusammengepackt, zum Boot gefahren, eingeladen. Das Boot wird von
einem Traktor von hinten angeschoben, alle Taucher helfen mit, bis alle bis zum Bauch im Wasser stehen. Dann springen (robben)
zuerst der Captain, dann lange nichts, schließlich die Frauen ins Boot, dann erst der Rest. Dann müssen alle Rettungswesten
anziehen, die Füße am Boden anschnallen und schon beginnt der heiße Ritt über die Brandung. Ist man erst mal durch, wird die
Fahrt meist ruhiger. Fahrtzeit beträgt zwischen 10 und 30 Minuten, kurz vor dem Tauchplatz wird das Boot gestoppt, man
rödelt sich an und setzt sich bereit. Mit Rolle rückwärts lassen sich alle nach hinten fallen, man taucht gemeinsam mit dem
Guide ab. Die Tauchplätze sind sehr schön, die Riffe beginnen aber meist erst jenseits der 10-m-Grenze, sind also für
Schnorchler nicht interessant.
Nach dem Auftauchen kommt das Boot zu den Tauchern, man rödelt ab, gibt alles an Bord und muss sich nun noch irgendwie an Bord hieven
(dies ist ein Thema für sich, weil die Boote recht groß sind). Wir hatten aber immer das Glück, aufgrund unseres Luftvorrates
immer die Letzten zu sein und hatten dementsprechend mehrere helfende Hände an Bord.
Die Rückfahrt mit vollem Speed ist dann wieder recht spannend, durch geschicktes Wellenreiten geht es zurück an den Strand -
jawohl. Kurz davor gibt der Skipper noch einmal tüchtig Gas und man schießt ungebremst auf den Sand. Wer sich da nicht gut
festhält - fliegt. Am Anfang ist das alles recht ungewohnt, nach ein paar Tagen macht es nur noch Spaß, insbesondere, wenn
Neulinge an Bord sind.
Wir haben in der Sodwana Bay Lodge gewohnt, die nicht weit entfernt vom Meer hinter hohen Sanddünen liegt. Das rustikale Resort verfügt
über mehrere Einzelstehende Bungalows, ein Restaurant, einen Swimmingpool und eine Bar. Am Wochenende geht es oft recht laut
zu, da Südafrikaner scheinbar recht gerne ausgiebig feiern, auch war der Tauchbetrieb an diesen Tagen sehr viel stärker.
Wir haben im Übrigen den Extraservice von 10 Rand pro Tauchtag in Anspruch genommen (ca. 1 Euro), dafür wurde unsere Ausrüstung nach jedem
Tauchgang gespült, zum Trocknen aufgehängt und am Nachmittag in die Basis gebracht. Am nächsten Tauchtag war sie dann wieder am
Strand.
Nach einer wirklich ereignisreichen Woche an der Küste begann dann Teil 2 unseres Urlaubs, nach einem ausführlichen Besuch im Hluluwe
Imfolozi Park fuhren wir dann wieder Richtung Durban zurück zu unserem nächsten Ziel - Thula Thula. Hier hatten wir uns in
der Safari Lodge Thula Thula (www.thulathula.com)
eingemietet und hatten das Vergnügen, täglich zweimal, nämlich frühmorgens und am späten Nachmittag Pirschfahrten mit
erfahrenen Rangern zu machen. Dazwischen: Relaxen, Spaziergänge in der Umgebung, Baden im Pool und die hervorragende Küche
genießen.
Südafrika ist wirklich ein ideales Reiseland. Für unseren nächsten Besuch haben wir uns fest vorgenommen, Kapstadt und Western Cape näher
kennenzulernen.