Tansania, ein Land fast doppelt so groß wie Deutschland, gelegen im Osten Afrikas sollte unser letztes Urlaubsziel sein. Berühmt
durch den Kilimanjaro als höchster Berg Afrikas, das Ngorongoro Hochland mit seinem Krater, große Seen an der Westgrenze des
Landes, Savannen und Halbwüsten, Affenbrotbäume und typische Akazien und dazu noch eine beeindruckende Tierwelt. Wir waren sehr
gespannt und wurden auch nicht enttäuscht.
Die niederländische KLM als Fluglinie zu wählen, war eine gute Entscheidung, nicht nur wegen der Freigepäcksgrenze von 12 kg
Handgepäck. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war eine äußerst unfreundliche Mitarbeiterin im Security-Bereich am
Frankfurter Flughafen (Terminal 2), die uns unsere sorgfältig verpackte Kameraausrüstung Stück für Stück wieder auspackte, um
es erneut über das Band zu schicken. Anschließend wurden die Einzelteile noch gründlich nach Drogen (?) untersucht, die
Menschenschlange an unserem Band wurde immer länger und die Leute äußerst ungehalten. Das störte die Dame allerdings überhaupt
nicht, es wurde dann auch noch die Bundespolizei dazu gerufen. Nach etwa 20 Minuten durften wir den Sicherheitsbereich verlassen
und es begann dann endlich der Urlaub.
Abends gegen 20.00 Uhr landeten wir am Kilimanjaro Airport, dank des vorab beantragten E-Visums waren die Einreiseformalitäten
schnell erledigt und auch das Gepäck stand schon bereit. Bereits eine halbe Stunde später saßen wir schon im Taxi, der Fahrer
brachte uns zu unserer ersten Unterkunft, der African View Lodge bei Arusha. Nach einer guten Stunde kamen wir dort an, wegen
des sehr starken Regens, der auch am nächsten Morgen noch anhielt, war die vorausgesagte Aussicht auf den Mount Meru nur zu erahnen.
Unser Guide Kenneth holte uns gegen 9.00 Uhr ab und nach einer kurzen Einweisung in den Ablauf der nächsten Tage fuhren wir zu
unserem ersten Ziel, dem Lake Manyara Nationalpark. Dieser ist bekannt für seine unterschiedlichen Lebensräume, von Sümpfen über
den flachen Natronsee, Wälder, offenes Grasland, heiße Quellen bis zu den Bergen. Der Park ist für seine kletternden Löwen berühmt,
die sich aber nur selten den Besuchern zeigen, so auch uns nicht. Zu sehen gab es dennoch vieles: Meerkatzen, Paviane, Nashornvogel,
Sattelstorch, Nimmersatt, Nilpferde, Bienenfresser, Stelzenläufer, Schreiseeadler, Waffenkiebitz, Nilgans, Wasserbüffel, Zebras,
Impalas, Löffler, Kuh-Seiden- und Silberreiher, Ibis und Flamingos.
Nach einer Übernachtung in der Karatu Simba Lodge in den Ngorongoro Highlands fuhren wir am nächsten Morgen weiter entlang des
Kraterrandes in die Serengeti. Die vielbefahrene Straße befindet sich vor allem in der Regenzeit in einem unglaublich schlechten
Zustand. Vor allem an das Geschaukel mussten wir uns erst gewöhnen.
Der älteste Nationalpark Tansanias, der Serengeti Nationalpark bietet sehr abwechslungsreiche Landschaften auf einer Fläche von
etwa 15.000 km². Die Serengeti ist als UNESCO Welterbe klassifiziert und beherbergt die weltweit größten wildlebenden Herden
von Huftieren. Im Norden grenzt die Serengeti an die Masai Mara in Kenia, im Süden an das Ngorongoro Wildschutzgebiet.
Auf dem Weg zu unserer nächsten Übernachtung, dem Ang'ata Serengeti Camp trafen wir die ersten Giraffen, viele Zebras, Thompson
Gazellen, Hyänen und einen Geparden. Das Camp ist etwas einfach, aber sehr ordentlich, jedes Gästezelt verfügt über ein
en-suite-Badezimmer mit Dusche, Waschtisch und Spültoilette. Das Essen schmeckte wunderbar und nachts konnten wir die ersten
Löwen in unmittelbarer Nähe belauschen. Die Lage des Camps ist sehr günstig, am nächsten Morgen machten wir noch eine längere
Wildbeobachtungsfahrt in der Seronera Region. Hier sahen wir dann 2 Löwinnen in einem Baum, sie hatten uns sehr wohl im Blick
und waren gar nicht verschlafen. Zebra- und Zwergmangusten sonnten sich auf einem Termitenhügel und wieder trafen wir auf einen
Geparden. Danach begann eine recht lange Fahrt in den Norden zu unserem nächsten Ziel, dem Mara Fluss. Auf dem Weg dorthin trafen
wir auf eine große Herde Gnus, die vor uns die Straße überquerten, genau das wollten wir gesehen haben. Beeindruckend waren auch
die vielen Steinformationen neben der Strecke, sogenannte Kopjes.
Die Straße zu unserer nächsten Unterkunft, der Mara River Post Lodge, wurde immer schlechter, für das letzte Stück (24 km)
brauchten wir eine Stunde. Irgendwann hatten wir es dann doch geschafft und die nächste Etappe unserer Rundreise begann. Die
Mara River Post Lodge ist eine moderne Unterkunft direkt oberhalb des Mara Flusses mit einem wunderschönen Rundumblick auch
auf die umliegende Savanne, auf der sich Giraffen, Antilopen und Elefanten tummeln. Die Gästezelte sind komfortabel und
umweltfreundlich möbliert, jedes verfügt über eine Veranda mit herrlichem Ausblick.
Der Mara Fluss und seine Ufer sind für spektakuläre Szenen bekannt, insbesondere wenn dort Hunderttausende von Gnus zwischen
Juli und November den breiten Fluss überqueren und auf der Suche nach Nahrung ihr Leben riskieren. Leider hatte in diesem Jahr
die Regenzeit mehrere Wochen früher eingesetzt und danach auch die Große Migration. Daher konnten wir leider keine
Flussüberquerung beobachten, sahen aber dennoch sehr viele Tiere im Gebiet.
Im Norden der Serengeti erlebten wir zwei sehr schöne Tage, trafen die ersten Elefanten, beobachteten Eisvögel, viele Flusspferde,
Gnus und Zebras und auch eine kleine Gottesanbeterin fand den Weg zu unserem Zelt. Ein kleiner Frosch wurde von uns am frühen
Morgen aus dem Swimmingpool gerettet.
Danach ging es wieder zurück in die Zentralserengeti, nochmals in das Ang'ata Serengeti Camp. Auf der Fahrt sahen wir 2 Gaukler,
einen Raubadler, Hammerköpfe, einen Sekretär und als besondere Krönung einen Zwergfalken mit gerade erbeuteter Schlange im
Gebüsch sitzend. Auch die Vogelwelt in Tansania ist wirklich sehr beeindruckend!
Nach den Tierbeobachtungen in der Serengeti fuhren wir durch das Ngorongoro Wildschutzgebiet zurück in Richtung Ngorongoro
Krater, den wir am darauffolgenden Tag besuchen wollten.
Hier übernachteten wir im Ang'ata Ngorongoro Camp, welches sich auf dem Rand des Kraters auf etwa 2.400 m Höhe befindet. Nach
einer sehr kalten Nacht im Zelt (trotz Wärmflasche im Bett) fuhren wir frühmorgens in etwa 25 Minuten zum Krater, um dort
tatsächlich unter den ersten Besuchern zu sein. Der Ngorongoro Krater ist eine sogenannte Caldera (Einsturzkrater) mit
einem sehr hohen Tierbestand: Zebras, Löwen, Büffel, Gazellen, Gnus, Wasserböcke, Antilopen, Warzenschweine, Hyänen, Schakale
und auch hier viele unterschiedliche Vögel. Auch ein Spitzmaulnashorn bekamen wir zu Gesicht, damit hatten wir die BIG FIVE in
Tansania gesehen (Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Leopard). Seit 1979 gehört die Caldera zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Am Nachmittag fuhren wir dann wieder zur Karatu Simba Lodge. Von dort aus erreichten wir dann am nächsten Tag den Tarangire
Nationalpark. Dieser Park begeistert durch eine perfekte afrikanische Landschaft: Akazien, majestätische Affenbrotbäume, von denen
viele auf über 1000 Jahre geschätzt werden, hügelige Waldsavanne und vereinzelt grüne Sumpfebenen. Der Fluss ist die Lebensader
der trockenen Region und zieht permanent Tiere an. Wir sahen in 2 Tagen viele Elefantenherden, Büffel, Giraffen, Zebras,
Warzenschweine, Strauße, Löwen und ihre Jungen, Impalas, Dikdiks und den ersten Wiedehopf.
Der Tarangire Park hat uns (trotz der gefühlten 1000 Tsetsefliegen) sehr gut gefallen, nicht zuletzt wegen der beeindruckenden
Bäume, die zusammen mit der Tierwelt hervorragende Fotomotive ergaben.
Unser Guide Kenneth hat uns sehr umsichtig durch Nord-Tansania gefahren und uns viel Interessantes über das Land und seine
Bewohner berichtet, wir haben wieder viel Neues gelernt. Die meisten Lodges und Camps werden mit Solarenergie betrieben und es
führt daher manchmal zu Einschränkungen, was aber nicht wirklich gestört hat. W-LAN wurde überall kostenlos angeboten, auch in
den entferntesten Zeltcamps, das war wirklich beeindruckend, das funktioniert noch nicht einmal auf den großen Flughäfen in Deutschland.