Falken-Tagebuch 2024
Es war ein etwas seltsamer Winter mit nur wenigen kalten Tagen und Nächten. Das Frühjahr scheint nicht mehr
weit weg zu sein und die Vögel sind schon recht aktiv. Auch unser Falkenpaar ist nun wieder regelmäßig vor Ort, man kann sie
auf den Bäumen im Kirchhof, manchmal auch in der Nische sitzend beobachten. Auch die frechen Dohlen lassen sich immer wieder
blicken, werden aber umgehend aus der Nische gescheucht. Einer der Störche ist bereits seit vier Wochen im Horst auf dem
Kirchendach zu sehen, auch seine Partnerin ist wieder eingetroffen.
Es dürfte jetzt nur wenige Wochen dauern, bis die ersten Eier gelegt werden, wir werden uns dazu rechtzeitig melden.
Auch wenn es nicht so aussieht, die Falken sind immer wieder vor Ort, heute Morgen war wieder einmal eine
Dohle in der Nische, wurde aber rechtzeitig von ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin gewarnt, bevor der Terzel ziemlich schnell
die Eigentumsverhältnisse geklärt hatte.
Nebenan auf dem Kirchendach brüten inzwischen bereits die Weißstörche, hier heißt es Daumen drücken für eine erfolgreiche Brut.
Wir werden auch hier berichten.
Es gab in den letzten Tagen die ein oder andere Auseinandersetzung mit den Dohlen, dabei wurde die Kamera berührt und verrutscht. Es ist immer ein ziemlicher Aufwand, diese wieder vor Ort einzustellen, dabei wurden auch die eingebrachten Zweige entfernt. Mal sehen, wie lange es hält....
Heute wurde das erste Ei gelegt. Wir wurden darauf von einer aufmerksamen Beobachterin hingewiesen. Es ist zwar dieses Jahr etwas spät, aber man konnte in den letzten Tagen schon erkennen, dass es wohl losgehen wird.
Heute wurde das erste Küken gesichtet. Wir wurden wieder darauf von einer aufmerksamen Beobachterin hingewiesen.
Heute wurden schon drei Küken gesichtet. Die Mutter sitzt allerdings fast dauernd über ihnen, wenn sie nicht gerade füttert.
Heute wurden jetzt vier Küken gesichtet. Wo das fünfte Ei geblieben ist, kann man noch nicht sagen.
Nach längerer Beobachtung kann nun auch das fünfte Küken bestätigt werden. Es hatte sich offensichtlich unter den anderen versteckt.
Leider sehen wir seit gestern nur noch vier Küken. Eins scheint wohl zu schwach gewesen zu sein.
Die meisten Beobachter haben es vermutlich schon bemerkt, leider sind es nur noch 4 Falkenjunge, sie waren mehrere Tage außergewöhnlich lange von der Mutter beschützt, sprich bedeckt, so daß man die genaue Anzahl nicht feststellen konnte. Der Falkenpapa legt die Nahrung immer noch außerhalb der Nische ab und die Mutter bringt sie dann zu den Jungen. Ansonsten sieht alles normal aus, die Jungen liegen meist noch zusammengekuschelt in ihrer Ecke. Es kommt uns beinahe so vor, als wenn es nicht das Kleinste ist, welches verstorben ist. Wir wissen leider nicht, was passiert ist.
Die letzten Tage waren etwas sehr ruhig, der Falkenvater war nicht zu sehen, es wurde unseres Erachtens wenig gefüttert, seit gestern war die Falkenmutter überwiegend außerhalb der Nische, auch nicht in der Umgebung zu sehen. Nr. 4 der Jungen ist etwas sehr klein geraten, kann sich auch bei den seltenen Fütterungen nicht recht durchsetzen. Heute Abend hatten wir erstmals den Terzel am Eingang der Nische gesehen, als er Beute überbracht hatte. Die Familie ist also noch komplett und wir können nur hoffen, dass sich das Ganze jetzt einspielt. Möglicherweise gibt es in diesem Jahr wegen der vielen Regenfälle nicht so viele Mäuse.
Leider hat es der Kleine nicht geschafft, wir hatten es schon befürchtet. Er war bei den Fütterungen eindeutig im Nachteil, weiterhin haben wir den Eindruck, daß im Vergleich zu den Vorjahren weniger gefüttert wird. Immerhin ist der Terzel jetzt einige Male am Eingang zu sehen, er wird jetzt vielleicht doch zu den Jungen gelassen und diese erhalten das Futter dadurch früher.
Beinahe täglich kann man zusehen, wie sich das Gefieder der jungen Falken verändert. Von ursprünglich weiß über grau sieht man jetzt schon deutlich das Kleid, welches dem der Falkenmutter ähnlichsieht. Sie verlassen jetzt auch immer wieder ihre ursprüngliche Ecke und sind jetzt immer weiter vorne Richtung "Ausgang" zu sehen. Der Terzel ist äußerst selten zu sehen, aber die Fütterungen erfolgen wohl regelmäßig, wir hoffen, dies bleibt so. Wir vermuten einen eventuellen Ausflug am nächsten Wochenende.
Die Kleinen sind jetzt während der Fütterung sehr laut, es wird keine Rücksicht mehr genommen, der Stärkere gewinnt. Der Terzel ist weiterhin nur kurz im Kirchhof zu sehen, dies kennen wir so nicht von den vergangenen Bruten. Scheinbar ist er ausschließlich für die Beschaffung der Beute zuständig, wir sind gespannt, wer den Jungen nun den bevorstehenden Flugunterricht gibt. Fliegen wird in diesen Tagen schon tüchtig geübt in der Nische.
Die jungen Turmfalken machen so gar keine Anstalten, die Nische zu verlassen. Sie bekommen Futter geliefert, machen ihre Flugübungen, springen nach oben und schnäbeln ausgiebig miteinander. Alles wie gehabt, aber wir vermuten, daß die Eltern langsam die Futterlieferungen reduzieren, um die Jungen zum Ausfliegen zu animieren. Heute ist auch ein sehr heißer Tag, was die Falken nicht so stören dürfte. Die Kamera funktioniert auch wieder, sie konnte glücklicherweise von außen neu gestartet werden, ansonsten hätten wir natürlich auf eine Störung verzichtet.
Heute Morgen sind sie alle ausgeflogen, er erste schon am frühen Morgen. Leider landete sein Versuch, zur Nische zurückzufliegen am darüberliegenden Fenster des Glockenturmes, wo vor 3 Jahren Spikes zur Taubenabwehr ausgelegt worden. Wir beobachten diese Einrichtung schon seit längerem, es war leider nach Abbau des Gerüstes nicht mehr möglich, diese zurückzubauen, da sie fest am Fensterbrett installiert wurden. Falke Junior blieb auch prompt darin hängen und brauchte beinahe eine Stunde, um sich selbständig zu befreien. Danach flogen auch die Geschwister aus, sind derzeit aber noch im Kirchhof zu finden. Wir hoffen, Sie überstehen die weiteren Tage ohne Bruchlandungen und andere Katastrophen.